Verbandstag 2023

  • 12 June 2023
  • Klaus Welke

Am 11.6.23 -drei Wochen nach dem DSB-Kongress- fand der Verbandstag des BSV statt. Auch wenn keine Wahl des Präsidiums anstand standen einige personelle Fragen sowie einige kritische Themen an.

31 Vereine nahmen am Verbandstag teil. Gut 4 ½ h saßen die Vertreter zusammen.

Finanzen

Im Jahre 2022 waren die Finanzen des BSV weitgehend ausgeglichen (-483 €). Dabei gab es einige Sonderlasten (Stornokosten Schulschach, Auflösung Wertpapierdepot), die geschultert werden mussten.

Die Diskussion um den Etat 2023 wurde intensiv geführt. Die gestiegenen Kosten, die Erhöhung der Verbandsumlage für 2024 um 3 € pro Mitglied und Jahr, die Anhebung der SR Entgelte, … usw. machen sich bemerkbar. In einigen Bereichen wurden Organisationskostenbeiträge eingeführt um die Etats einzuhalten. Gerade die Org-Kosten im Nachwuchsbereich wurden heftig diskutiert. Im Ergebnis beschloss der Verbandstag 3 T€ zusätzlich dem Jugendschachbereich zu widmen. Der LJW sagte zu für Verbandsturniere die Erhebung vermeiden. Darüber hinausgehende Turniere (wie die Open) werden möglicherweise weiterhin mit Startgeldern belegt.

Nach intensiver Diskussion wurde eine Erhöhung der Beiträge für 2024 beschlossen. Diese soll erst einmal (wie die Umlage des DSB) für 2024 gelten und auf dem nächsten Verbandstag überprüft werden.

Personelle Änderungen

Landesspielleiter

Der bisherige LSL Tony Schwedek bat (aus verständlichen persönlichen Gründen) um eine Entlastung und mit Kai-Uwe Melchert fand sich ein bewährter Nachfolger. Kai-Uwe -aktuell auch Vereinsvorsitzender von TSG- war bereits in den 90er Jahren LSL und hatte wesentlichen Anteil an der Vereinigung des Spielbetriebes in Berlin nach dem Mauerfall.
Tony wird weiterhin dem Spielausschuss angehören und die Verantwortung für die BMM weiterführen.

Schatzmeister

Der bisherige Amtsinhaber Dirk Gros hatte aus persönlichen Gründen gebeten das Amt abgeben zu können. Das Präsidium hatte sich im Vorfeld intensiv aber auch vergeblich um einen Nachfolger bemüht.
Auf dem Verbandstag fand sich mit Stefan Gölling (Lasker Steglitz) spontan ein Kandidat für diese wichtige Aufgabe.    

Landesjugendwart

Nach dem Rücktritt von Olaf Sill Ende 2022 war Felix Küchler (SFr Friedrichshagen) kommissarisch in diese Funktion berufen worden. Auf dem Verbandstag wurde er nun offiziell in dieser Funktion bestätigt.

Referent Schulschach

In diese Funktion wurde auf Vorschlag des Jugendausschusses Olaf Sill gewählt.

Reform des überregionalen Spielbetriebes

Seit einiger Zeit werden überregional Diskussionen geführt den Spielbetrieb zu ändern und insbesondere die oberen Spielklassen aufzuwerten. Die Reform ist nun beschlossen und wird nach der kommenden Saison umgesetzt. Nach der Saison 2023/ 24 wird es Änderungen geben, die auch für die BMM erhebliche Auswirkungen haben werden.

Bisher gibt es 4 Staffeln der zweiten Bundesliga mit je 10 Teams. Ab 2024 soll es nur noch 2 Staffeln mit 12 Teams geben. Damit würden gut ein Drittel der heutigen Teams der 2. BL absteigen.
Auch die Oberligen (also die dritte Liga) werden angepasst werden. Eine Folge ist die Auflösung der OL Nord-Ost, in der bisher die Teams aus Berlin, Brandenburg und Teilen MV´s spielen.

Dazu gab es auch bereits Ende 2022 einen Beitrag auf der BSV Website. https://www.berlinerschachverband.de/entry/informationen-ueber-die-veraenderungen-im-ueberregionalen-spielbetrieb-beschluss-des-dsb-kongress.html

Inzwischen wurde im Bereich der künftigen OL Ost das Vorgehen abgestimmt. Die anderen Länder wollen eine vierte Liga (Regionalliga) einführen. Dort wird in zwei parallelen Staffeln je ein Aufsteiger in die künftige OL ausgespielt werden. Der dritte Aufsteiger wird aus der Berliner LL sein. Berlin hat (in Absprache mit den überregional spielenden Vereinen) entschieden sich nicht an der Regionalliga zu beteiligen.

Dies wird zur Folge haben, daß nach der Saison 2023/ 24 zusätzliche Absteiger aus den überregionalen Ligen in die Berliner LL kommen werden. Damit wird es zusätzliche Absteiger aus der LL geben. Der Landesspielausschuss ist beauftragt eine Lösung vorzuschlagen, wie damit umgegangen werden soll.  

BMM Spielbetrieb

Trotz des Mitgliederzuwachses beim BSV ist die Beteiligung an der BSV signifikant gesunken. Das Präsidium schlug aus seiner Sicht eine Reihe von Maßnahmen vor die Attraktivität zu erhöhen.

Einer der Vorschläge betraf zum x-ten Male die Verschiebung der Anfangszeit von 9 auf 10 Uhr. Dies könne -aus Sicht des Präsidiums- auch mit einer Verkürzung der Bedenkzeit flankiert werden. Auch eine variable Beginnzeit der Mannschaftskämpfe auf Antrag der Vereine an den Spielausschuss wäre denkbar.
Dieser Vorschlag traf auf heftige Reaktionen seitens der Vereinsvertreter. Dies betraf nicht nur der Verfügbarkeit der Räumlichkeiten aufgrund von anderen Nutzern in den Spielstätten. Unterschiedliche Beginnzeiten würde für viele nur zu einem Chaos und zu einen erheblichen Koordinierungsaufwand führen, wenn die Mannschaften des Vereins unterschiedliche Startzeiten hätten. Unabhängig davon würde die Belastung des Spielausschusses deutlich steigen.
Das Thema der Leistungsdifferenzen in den unteren Klassen wurde ebenfalls angesprochen. Einige Vereinsvertreter sehen hier Bedarf die 4. Klasse wieder einzuführen um Einsteigern in den Spielbetrieb bessere Chancen zu geben. Dieses Thema war auch bereits im Landesspielausschuss diskutiert worden. Der LSL wies darauf hin, daß mit weniger parallelen Staffeln von der 2. – 4.ten Klasse es bei der Auslosung/ Staffelbildung schwieriger bis unmöglich wäre alle Wünsche der Vereine zu erfüllen.

Das Präsidium hat gleichzeitig vorgeschlagen die LL aufzuwerten. Dazu soll die LL künftig ELO ausgewertet werden, neutrale SR (mit mindestens RSR Lizenz!) eingesetzt, eventuell zentrale Spielorte für die Spieltage gefunden, u.a. umgesetzt werden. Damit würden für die LL Teams auf jeden Fall höhere Anforderungen & Kosten zu kommen.

Durch die Verschiebung des letzten Spieltages der BMM in den Juni 2023 ist die Zeit für den Spielerwechsel innerhalb Berlins sehr kurz. Die Wechselfrist für den BMM Spielbetrieb wird in diesem Jahr auf Ende Juli 2023 verschoben.

Auf Antrag von TSG wurde die Ansetzung von BMM auf überregionalen Spieltagen diskutiert. Es geht dabei um „eine familienfreundlichere Terminplanung“ der BMM. Der Verbandstag stimmte dem grundsätzlich zu unter der Beachtung der Ausrichtung zentraler Spieltage (bspw. Schlussrunde der BL) sowie der Bitte einiger überregionaler Vereine an den Spielausschuss dies möglichst zu vermeiden, wenn es gehe.

Der LSL und der Spielausschuss wurden beauftragt Vorschläge für den Spielbetrieb auszuarbeiten!

Das Präsidium zog seinen Vorschlag zur Veränderung der „Anstoßzeit“ der BMM von 9 auf 10 Uhr zurück.

An der Fertigstellung des neuen BMM Scripts wird intensiv gearbeitet. Dies würde dem BMM-Verantwortlichen die Organisation und Anpassung (u.a. Nachmeldungen) einfacher machen.

Insgesamt soll die Organisation der BMM (incl. der Erstellung von Rundenberichten) verbessert werden.

Sonstiges

Es gab zahlreiche Anträge aus den Vereinen. Diese wurden diskutiert und darüber tw. kontrovers abgestimmt.

Das Thema der Umstellung der BSV-Website wurde angesprochen. Es war eine Firma beauftragt worden. Das Ergebnis war nicht verwendbar.

Die Umstellung auf die neue Plattform soll verstärkt angegangen werden. Aus den Reihen des BSV haben sich engagierte Spezialisten gemeldet, die die Umstellung auf „WordPress“ als CMS umsetzen wollen.

Der LSB hat 2023 das Kinderschutzsiegel an den BSV verliehen. Bei Nachwuchsveranstaltungen wird zunehmend auf die Einhaltung der Regelungen (Führungszeugnisse) gelegt. So ist bei der DJEM bereits eine entsprechende Kontrolle der Landesdelegationen erfolgt. Die Vereine sind aufgefordert die eigenen Betreuer entsprechend auch abzusichern. Das Thema bekommt zunehmend Stellenwert.

Das Thema „Fairplay“ wurde angesprochen. Insbesondere wenn Mannschaften der unteren Klassen quer durch die Stadt anreisen und letztlich vor unbesetzten Brettern stehen. Dies dann gerade Kindern zu vermitteln, die in Vorfreude einer Partie aufgebrochen sind, ist nicht so einfach. Eine Option wäre die Ankündigung frei gelassener Bretter im Vorfeld. Dies wurde aber als unpragmatisch angesehen.

 

PS:

Das Protokoll wird in den nächsten Tagen noch veröffentlicht. Dies sind nur meine persönlichen Wahrnehmungen für die interne Kommunikation.  Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Kategorie: