Spielbericht 1. Mannschaft 1. Runde der BMM 2021/ 22

  • 18 March 2022
  • Julian Nöldner

Klassenerhalt in Sicht

Am Sonntag empfingen wir die Zweite Mannschaft von Weisse Dame.

Nachdem wir vor fünf Monaten die erste Runde spielen durften soll es nun wieder richtig los gehen. Leider nicht ganz unter den gewohnten Umständen. So steht unter anderem unser Spiellokal noch nicht zur Verfügung. Vielen Dank an Klaus, der uns noch recht kurzfristig ein gutes Spiellokal organisieren konnte und an unseren Mannschaftsleiter Patrick, welcher sich um die Kontrolle der 3G-Regel kümmerte.

Leider musste einer unserer Stammspieler kurzfristig (wegen eines positiven Tests) absagen. So starteten wir den Wettkampf nur zu Siebt. 0-1

Bei Klaus brannte das Brett schon nach wenigen Zügen. Seine Gegnerin hatte sich im Damengambit entschieden den Bauern zu nehmen und behalten zu wollen. Der Preis für den Bauern war die Zentrumskontrolle des Weißen. Es entstand eine sehr scharfe und komplizierte Stellung. Klaus zwang den schwarzen König mit seinem Läufer auf a3 im Zentrum zu bleiben. Seine Gegnerin verpasste die Chance zu rochieren und den König in Sicherheit zu bringen. So wurde die schwarze Stellung schwierig. Weiß opferte eine Figur und das Brett brannte lichterloh.  

Stellung nach 16…g4?! 

Das naheliegende g5-g4 war der Auftakt zu mehreren ungenauen Zügen des Schwarzen. Trotz der schwarzen Mehrfigur war die Stellung immer noch im Gleichgewicht. Doch zwei Züge später hatte sich der schwarze Mehrbauern bereits in einen Weißen verwandelt.

Stellung nach 19. Dd4

Klaus kam mit den Verwicklungen in der Stellung besser zurecht und konnte unseren ersten Sieg einfahren. 1 : 1

Ich erhielt nach der Eröffnung eine angenehme Stellung mit vielen Möglichkeiten, was mich dazu veranlasste viel zu viel Zeit zu verbrauchen. Nach rund 20 Zügen befand ich mich schon in Zeitnot und patzte.

Stellung nach 25.Tfd1??   

Schwarz hätte nun einen Bauern gewinnen können aufgrund der Drohung auf der Grundlinie und der schwarzfeldrigen Diagonale h2-b8 (gerne auch mal zum Mitknobeln).

Stattdessen entschied sich statt dessen für 25. ... Te8-e4? und verlor seinerseits durch L:g7 einen wichtigen Bauern.  Somit konnte ich einen etwas glücklichen Sieg verbuchen. 2 : 1   Wir lagen in Führung und bis dahin sah es gut aus.

 

Patrick wählte eine Nebenvariante, die wohl Weiß etwas Vorteil versprach jedoch den Gegner aus dem Buch brachte. Dieser verbrauchte viel Zeit um den besten Weg zu finden traf jedoch in nicht ganz einfacher Stellung und zunehmender Zeitnot einige Fehlentscheidungen wonach die Partie friedlich endete. 2,5 : 1,5

Jeffreys Gegner spielte die Eröffnung recht schnell und hatte zwischenzeitlich einen Bauern mehr. Jeffrey ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Er erhielt aktives Figurenspiel als Kompensation und erhielt nicht nur den Bauern zurück sondern konnte dazu sogar einen gewinnen, den er dann souverän im Bauernendspiel verwertete. Für mich sah es nach einem überzeugenden Sieg aus. 3,5 : 1,5

Hendrik stand schon früh unter Druck. Er entschied sich in der Eröffnung einen Bauern zu fressen. Allerdings war sein Gegner sehr gut vorbereitet und die Stellung entpuppte sich als sehr gefährlich für Schwarz. Weiß erhielt großen Entwicklungsvorsprung und konnte eine Qualität gewinnen. Es entstand eine Stellung mit zwei Türmen plus Läufer für Weiß gegen Turm und zwei Springer für Hendrik.

Er blieb lange zäh und versuchte die Stellung komplex zu halten. Man konnte noch auf Schummelchancen hoffen. Doch nach der Zeitkontrolle fand der Gegner eine gute Abwicklung und ließ nichts mehr anbrennen. 3,5 : 2,5

Nach der Eröffnung hatte Paul Emil eine angenehme Stellung, konnte aber nicht den richtigen Plan finden. Im Mittelspiel spielte er zu passiv. Der Gegner erhielt die Kontrolle über die einzige offene (c-) Linie in einer sonst sehr geschlossenen Stellung.

Zwei Schwerfigurenpaare wurden getauscht und es ergab sich eine Stellung mit Turm und Springer für Weiß gegen Turm und Läufer für Schwarz. Der Läufer hatte zwar wenig aktive Möglichkeiten, aber Paul Emils Figuren mindestens genauso wenige. Der schwarze König konnte in die Stellung eindringen und dabei den h-Bauern einsammeln während Weiß auf den Turm auf der c-Linie aufpassen musste. Er kämpfte noch lange weiter musste sich letztendlich aber geschlagen geben. 3,5 : 3,5 - Ausgleich

So musste der Mannschaftskampf in der letzten Partie entschieden werden.

Felix hatte sich nach einer etwas passiven Eröffnungsbehandlung seines Gegners eine angenehme Stellung mit Raumvorteil erspielt. Er schien schön recht früh im Vorteil zu sein jedoch blieb die weiße Stellung solide. Felix spielte konzentriert und versuchte seinen Vorteil auszubauen. Es ergab sich ein Schwerfigurenendspiel indem er erfolgreich einen Bauern gewinnen konnte. Diesen zu verwerten blieb aber schwierig. Vor der Kontrolle verpasste der Gegner in ein remisliches Turmendspiel abzuwickeln. Stattdessen wurden die Türme getauscht. Im Damenendspiel konnte er den Schachs der weißen Dame ausweichen und mit einer schönen Königswanderung nach a3 einen weiteren Bauerngewinn erzwingen. 4,5 : 3,5 Sieg!

 

Fazit: Trotz Unterzahl konnten wir einen engen Manschaftskampf für uns entscheiden. 

Nach zwei Runden stehen wir nun an der Spitze der Liga. Ein Platz der uns ganz gut steht, wie ich finde. wink

Es ist noch viel Schach zu spielen, aber wir sind auf jeden Fall einen Schritt näher am Klassenerhalt.

Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung in der ich vor allem die Leistung von Felix hervorheben möchte. Mit wenig Zeit und beim Stand von 3,5-3,5 behielt er die Nerven und lieferte eine gute und konzentrierte Leistung ab. 

Vielen Dank geht an die zweite Mannschaft, die ein wenig unter dem Erfolg der Ersten leiden musste. Sie hat uns wieder mal gut unterstützt, in dem sie uns zwei ihrer Topspieler abgab. Was sich wie schon in der ertsen Runde als entscheidend herausstellte.

Am 27.03. geht es zu Rotation Pankow 2.

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