Kinderschachcamp 2016

  • 7 September 2016
  • Hendrik Reichmann

In der letzte Ferienwoche (28.08.-02.09.2016) war es wieder soweit. Das Kinder-& Jugend-Schachcamp in der „Villa Frida“ stand auf dem Programm.

Mit dabei waren diesmal 25 Kinder bzw. Jugendliche buntgemischten Alters, von 7 bis 17 Jahren war nahezu alles vertreten.   

Los ging es (zumindest für die meisten von uns) am Sonntag (28.08.2016) um 9:15 Uhr zunächst mit einer kleinen aber nicht gerade unanspruchsvollen Radtour von Buch über Zepernick nach Stolzenhagen (Wandlitz) zur „Villa Frida“. In erster Linie war das Wetter die etwas unangenehme Randbedingung. Es waren 34 Grad Celsius für den Sonntag angekündigt und morgens auf meiner Anreise von Rosenthal war das bereits spürbar, so das ich in Buch mich entschloss (zusätzlich zu meiner randvoll gefüllten Radflasche!) noch eine Flasche Eistee beim Bäcker zu erwerben (auch um ggf. Wilfried – welcher erschreckenderweise gänzlich ohne Getränkeflasche bei besagten Witterungsbedingungen bis nach Wandlitz fahren wollte – vor der Dehydrierung zu bewahren). Unsere  Jungspunde waren in dieser Sache deutlich vernünftiger, alle hatten zu Trinken dabei. Einige hatten sogar ein verkehrssicherheitstechnisch zertifiziertes Fahrrad (… nur das Prüfsiegel war gerade nicht dran.)!

Wie dem auch sei, schlussendlich sind alle bei der Villa Frida gesund abgekommen … nur Wilfried machte auf den letzten Kilometern einen etwas müden Eindruck (warum bloß?!?).

Bereits kurz nach Ankunft wurde ohne großen Motivationsaufwand die hauseigene Badestelle von allen Anwesenden für eine kurze Abkühlung in Anspruch genommen.  

Nach und nach trudelten fast alle bis Mittag in der „Villa Frida“ ein, nur Paul Emil & Artem sollten erst am Abend hinzustoßen, weil sie noch an einem Schachturnier in Briesen teilnahmen.

Nach einer kurzen Eingewöhnungs- und Kennenlernphase (unter anderem mit Jens-Uwe, Jeffrey & Beate) gab es auch gleich ein schachliches Warm-Up! Der von Klaus Welke vorbereitete Taktiktest wurde an alle anwesenden Kinder/ Jugendlichen verteilt. Sofort stürzten sich alle mit zunächst großem Eifer auf die Mattaufgaben. Sogar unsere vier jungen Damen (ja, es waren diesmal tatsächlich 4 Mädchen dabei!) haben sich bravourös der Aufgabe gestellt, obwohl diese bisher „nur“ in der Schulschach-AG trainieren! Darüber haben wir uns wirklich sehr gefreut! Und noch mehr würden wir uns freuen, wenn sie den Weg zum Jugendclub „Der Alte“, dem Spiel- & Trainingslokal in Buch finden würden ;-) – idealerweise natürlich alle vier.

Nach einer mehr oder weniger geruhsamen ersten Nacht in der Villa gab es dann Montagvormittag die ersten Trainingsstunden von Jens-Uwe Jaeschke und Beate Pfau. Wem das dann noch nicht reichte, der konnte am Nachmittag dann noch einmal bei Jens-Uwe in der Trainingsrunde oder bei Beate an der Simultantafel Platz nehmen. Die übrige Zeit konnte man u.a. für Tischtennisspielen, Baden, Akrobatik auf dem Klettergerüst oder diverse Ball-, Karten- und andere Spiele nutzen (zum Beispiel „Tandem“ bzw. „Bughouse chess“). Der Kreativität werden erfahrungsgemäß auf dem Gelände der „Villa Frida“ kaum Grenzen gesetzt. 

Für das leibliche Wohl sorgte das Team der „Villa Frida“. Das Essen war abwechslungsreich und immer in mehr als ausreichender Menge vorhanden.

Am Montagabend sollte das Schachtraining zumindest für eine ausgewählte Gruppe von 10 Kindern/ Jugendlichen deutlich an Fahrt gewinnen. Kein Geringerer als der 2012 vom Deutschen Schachbund als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnete und deutschlandweit bekannte A-Trainer Holger Borchers (von Freunden auch „HB“ genannt) hatte sich bereit erklärt, der besagten Zehnergruppe innerhalb von 2 Tagen einige Geheimnisse des Schachspiels zu vermitteln.

Das Punktevergabesystem von HB (bei jeder Aufgabe gab es Punkte zu erzielen) in Verbindung mit der von Wilfried und mir vorgenommenen Spielstärkeneinteilung (Multiplikator/Faktor) innerhalb der Trainingsgruppe brachte Würze mit rein. Am Ende wurden dann die Punkte mit dem Faktor gewichtet. Ziel war es, dass auch „schwächere“ Spieler eine Chance haben, den „Trainingswettbewerb“ zu gewinnen. Dass Tim Buschmann, Paul-Emil & Artem in der A-Gruppe richtig eingegliedert waren, bestätigte sich aber deutlich!

Am Dienstagabend war wieder der Grillabend, zu welchem auch die Eltern und Geschwister eingeladen waren. Die Stimmung war abermals sehr gut und es wurde sich über allerlei Themen ausgetauscht.

Der Trainingsalltag der Zehnergruppe war bis Mittwochnachmittag von HB durchgeplant. An jeder Trainingssession nahm jeweils auch ein Erwachsener (Beate, Klaus, Jeffrey oder meine Wenigkeit) teil. Hierbei war es für die Kinder/Jugendliche wichtig zu sehen, dass auch erfahrene & starke Schachspieler nicht alle Aufgaben richtig lösen. Nach dem letzten Euwe-Test am Mittwochnachmittag hatte – nicht zuletzt aufgrund des hohen Gruppierungs-Faktors – Tim Schoenmakers knapp die Nase vorn (vor Tim Buschmann). Tim Buschmann hatte allerdings mit deutlichem Abstand die meisten Basispunkte (ohne Gewichtungsfaktor). Die Spielstärke-Einteilung entsprach sicherlich an der einen oder anderen Stelle nicht ganz der Realität. Das machen wir beim nächsten Mal besser…versprochen!

 

Am Mittwoch und Donnerstag war dann Klaus Welke (als einer der wenigen ausgebildeten Trainer bei SFr NO) der Hauptakteur in punkto Training. Mit Beamer-Unterstützung wurden am Donnerstag dann die Geheimnisse seines Taktiktests (vom Montag) gelüftet. Weiterhin hatte Klaus das Thema „Verhalten während der Partie“ (Was mache ich, wenn ich nicht dran bin?) und damit einhergehend noch einige wesentliche „Regeln“ behandelt. Der obligatorische Kinofilm war natürlich auch wieder im Programm! Am späteren Abend hat Klaus den Hochinteressierten noch eine kleine Einführung in das Thema „Datenbankarbeit mit der Chessbase-Software“ gegeben.

Das Wetter war am Donnerstag aber viel zu schön, um nur Schach zu spielen bzw. zu trainieren. Deshalb sind wir alle am Nachmittag noch zum Stolzenhagener See gewandert. Dort wurde dann Eis gegessen und vor allem Fußball gespielt (zumindest die Jungs). Die vier bereits erwähnten jungen Damen haben sich dort aufgrund Ihrer (nahezu gemeinsamen) akrobatischen und kunstturnerischen Veranlagung eher dem Bodentrampolin und den dortigen Klettermöglichkeiten gewidmet.

Am Freitagvormittag gab es noch einen kurzen Taktiktest und dann war Sachen packen (vorher allerdings noch zusammensuchen) und sauber machen angesagt. Nach dem Mittagessen wurden noch alle Räder auf „Luft“ etc. gecheckt und ggf. aufgepumpt. Gegen 15 Uhr ging es dann (bei idealem Wetter!) allmählich wieder mit dem Rad in Richtung Heimat (Zepernick & Buch).

Den Kindern hat es sichtlich gefallen! Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Alles in allem war es wieder eine gelungene Veranstaltung! Auch die Betreuer und Trainer hatten dabei viel Spaß! Allerdings bräuchten wir nun erst mal wieder eine Woche Urlaub ;-)

Aber im nächsten Jahr sind wir (hoffentlich) alle wieder dabei !

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