6. Runde der BMM 2024/ 25 - Spielbericht 1. Mannschaft

Wegweisende Entscheidung am Wahltag
Am Wahlsonntag ging es für uns in der 6. Runde der Landesliga gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Weisse Dame. Ein Team, das viele Jahre Oberligaerfahrung hat und in der LL seit der dritten Runde die Tabellenführung innehat. Einmal mehr waren wir Außenseiter...
Unser Vereinshaus ist wegen Heizungsschaden derzeit geschlossen. So konnten wir uns dieses Mal nicht gemeinsam vorbereiten. Doch wusste jeder was auf uns zukommen wird: Ein schwerer Kampf!
Den einen oder anderen Spieler kannten wir aus früheren Begegnungen. Ein Grund mehr für gegenseitigen Respekt.
Mit 6:4 Mannschaftspunkten standen wir vor dem 6. Spieltag der Landesliga, für einige überraschend, gut da. Doch fehlten uns noch ein oder zwei Punkte, um unser gestecktes Ziel, den Klassenerhalt, zu sichern.
Wir traten in nahezu Bestbesetzung und motiviert an.
Die Begegnung an Brett 2 endete schnell friedlich. Der Respekt der Spieler füreinander war zu spüren. ½ : ½
An allen anderen Brettern starteten die Partien relativ ruhig. Alle standen recht solide. Einzig Hendrik stand nach der Eröffnung etwas gedrückt. Sein Gegner schaffte es, ein schönes Zentrum zu errichten und Hendrik in eine passive Stellung zu zwingen. Er versuchte, seinen Vorteil immer weiter auszubauen, so wurde ein frühes Remisangebot unserer Seite abgelehnt.
Abraham-Schmedes - Stellung nach 16. b3
Jens-Uwes und meine Partie endeten ebenfalls mit einem recht ereignislosen Unentschieden. 1½ : 1½
Im weiteren Matchverlauf gerieten wir auch an den hinteren Brettern zunehmend unter Druck. So konnte sich Weisse Dame an allen Brettern leichte Vorteile erspielen. Es sah nicht besonders gut aus zu diesem Zeitpunkt.
Fabian hatte es mit FM Hendrik Möller zu tun. Einem sehr starken Spieler, welcher lange Zeit für Weisse Dame in der Oberliga am ersten Brett spielte. Fabian gelang es, ordentlich Druck auf der Uhr zu machen. So konnte sich sein Gegner zwar seine Stellung langsam verbessern, doch geriet schon sehr früh in starke Zeitnot. Als diese immer prägnanter wurde, bot Fabian als Ausweg ein Remis an, welches nach etwas Überlegung angenommen wurde. Ein starkes Ergebnis! 2:2
Dann geschah es: Hendrik verteidigte sich zäh und so konnte er genug Zeit aufbringen, um Gegenspiel am Königsflügel zu organisieren und die berühmt-berüchtigte h-Linie zu öffnen.
Stellung nach 25…Tch8
Mit zunehmender Zeitnot wurde es dann wild. Hendrik konnte über die h-Linie in die weiße Königsstellung eindringen und entscheidendes Material gewinnen! Sehr stark gespielt! So gingen wir überraschend in Führung. 3:2
Dieser Umstand erhöhte nun den Druck auf die Gegner. Sie standen an den verbliebenen 3 Brettern besser, doch wie viele Partien werden sie gewinnen können?
Jeffrey hatte ein Springer gegen Läufer Endspiel mit auf dem Brett. Beide hatten 4 Bauern, welche verteilt auf beiden Flügeln waren. Mit dem Läufer sollte sein Gegner die besseren Chancen haben. Er versuchte es lange, doch Jeffrey verteidigte sich sehr umsichtig und konnte eine Festung aufbauen, die sein Gegner nicht durchbrechen konnte. 3½ : 2½
Bei Carlos sah es hingegen schwieriger aus.
Krause-Carlos Stellung nach 28.g6
In einer königsindisch-ähnlichen Stellung versuchte sein Gegner, über den Königsflügel in seine Stellung einzudringen, während der Damenflügel geschlossen blieb. Carlos verteidigte sich lange, doch musste sich aber schlussendlich geschlagen geben. 3½ : 3½
Ohne die gegenwärtigen Ereignisse vernehmen zu können, ging es hitzig in der letzten Partie zu.
Klaus musste einen Minusbauern ertragen, doch in einem Turmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern konnte er den Mehrbauern des Gegners gut kontrollieren. Sein Gegner versuchte, mit dem Hintergedanken des Rückstandes alles, um noch irgendwie einen Sieg herauszuquetschen. So geriet er im Endspiel früh in starke Zeitnot und lebte seit dem 50. Zug nur von den 30 Sekunden Zeitzuschlag pro Zug gegen zwischenzeitlich eine Stunde für Klaus. So befand sich Klaus Gegner sehr lange in Zeitnot. Die Nervosität war sichtbar und zu spüren. Diesem Druck konnte er am Ende nicht standhalten und stellte die Partie in gravierender Zeitbedrängnis sogar ein. 4½ : 3½
Uhl- Welke - Stellung nach 87…Lf5 Weiß spielte Lb4 und stellte somit den Turm und damit die Partie ein.
Schock für die Gegner!
Ein sehr glücklicher und am Ende sehr überraschender und plötzlicher Sieg für uns. Das ist der Klassenhalt!
Somit finden wir uns nach 6 Spieltagen auf einem potenziellen Aufstiegsplatz wieder. Wahnsinn!
Dieser Erfolg musste natürlich gefeiert werden.
Auch wenn wir wieder sehr glücklich gewonnen haben, gehört dazu einiges mehr. Wieder einmal hat die Mannschaft sehr gut gespielt. Auch in schlechteren Stellungen wird bis zum Schluss gekämpft und die Moral hochgehalten. So konnten wir unsere dadurch gegebenen Chancen nutzen.
Eine Leistung, auf die man sehr stolz sein kann!
Nachdem wir unser Ziel, den Klassenerhalt, erreicht haben, müssen nun neue Ziele her.
Am 09.03. geht es wieder gegen den amtierenden Tabellenführer. Diesmal die Schachfreunde Berlin III.
Bahnt sich die nächste Überraschung an?