4. Runde der BMM 2024/ 25 - Spielbericht 1. Mannschaft

  • 14 January 2025
  • Klaus Welke

Wichtiger Schritt ...

Der Jahresauftakt brachte für uns eines der Schlüsselspiele im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga. Es ging gegen den Mitaufsteiger von TSG 2 ...

Schon die Anreise wurde für uns zu einer kniffligen Sache. Durch einen Notarzteinsatz in der S Bahn in Pankow verzögerte sich unsere Anreise. Freundlicherweise warteten die Schachfreunde aus Oberschöneweide mit dem Spielstart bis zu unserer Ankunft, während die anderen vier Begegnungen schon im Gange waren. Danke an TSG und den Landesspielleiter für das Verständnis!

Nach kurzer Begrüßung ging es mit ca. 15 min Verspätung an die Bretter und sogleich zur Sache. Beide Teams waren sich der Bedeutung der Begegnung im Klaren und traten in Bestbesetzung an.  

Beide Teams waren in die Saison als Außenseiter in der Landesliga gestartet. Die direkte Begegnung war so für beide eine Schlüsselbegegnung im Kampf um den Klassenerhalt. Eine Begegnung von Schachfreunden auf Augenhöhe, die von Respekt geprägt war.

An den beiden vorderen Brettern hatten beide Teams ihre Nachwuchshoffnungen aufgestellt. Wir hofften hier leichte Vorteile zu haben ...

Patrick hatte es mit einem sehr erfahrenen Spieler zu tun. Nach 10 Zügen bot Patrick Remis an. ½ : ½

Meinen Gegner hatte ich in den letzten Monaten schon mehrfach getroffen. So auch beim Schnellschachturnier anlässlich von Frank Hoppes 60. Geburtstag. Nach 10 Zügen bot er mir bereits in der Eröffnung in einer Theorievariante Remis an. Unser ML stimmte dem zu und so endete auch die zweite Partie recht früh friedlich.  1 : 1

An den anderen Brettern stand es bis dahin ausgeglichen. Aus der Eröffnung Hendrik und Fabian hatten leichte Vorteile erzielen können. Dafür lief bei Carlos wie gewohnt die Uhr ab.

Carlos spielte als Anziehender nach vorne. Sein frühes Figurenopfer verlief sehr früh ins Nichts. Nach der Konsolidierung der Stellung durch seinen Gegner blieb nur die Aufgabe.   1 : 2

Bei Fabian fand ein Wechselbad der Gefühle statt. Die Stellung war unklar. Der Vorteil schwankte anfangs hin und her. Dann wurde der Vorteil von Fabian immer größer.

   Weiß zog 32. c3-c4   

Schwarz stand vor der Wahl, wie er den Punkt einfährt. Er stand klar im Vorteil (+8). Doch übersah er hier seine eigene Grundreihenschwäche und nahm sorglos den Bauern c4 mit der Dame. Schade. Das war ein ganzer Punkt, mit dem wir als Team schon gerechnet hatten.  1 : 3

Plötzlich sah es sehr gut aus für die Schachfreunde von der Spree.

Hendrik stand nach der Eröffnung recht gut. hatte seine gute Stellung durch eine Ungenauigkeit verdorben.

 

 Schmedes – Meyer-Dunker nach 15. ... Sd6

In der obigen Stellung hätte er mit Sa5 fortsetzen und auf seinen positionellen Vorteil setzen können.

Leider spielte er Sc5 und nach dem später folgenden a5 befreite sich Schwarz und übernahm die Initiative. Die weißen Bauern auf dem Damenflügel waren schwach und fielen einer nach dem anderen.

Als einzige Option blieb die Flucht nach vorn. Es war mehr ein Fischen im trüben.

  Nach 44. T:f7

In dieser Position hatte Schwarz alle Optionen. Die Bauernumwandlung entscheidet den Tag sofort und TSG 2 hätte einen Mannschaftspunkt sicher. Zu unserem Glück entschied sich der Gegenspieler erst mal den Störenfried auf d5 zu beseitigen. Doch nach 44. ...  e:d5 folgte Tf8+ und mit der „Remisschaukel“ entwischte Hendrik der drohenden Niederlage. Eine sehr glückliche Wendung für uns.  1½ : 3½

Wir lagen nun mit zwei Punkten hinten. Felix und Jens-Uwe standen mittlerweile beide klar besser. Und die Begegnung am Spitzenbrett war unklar. Julian hatte einen Mehrbauern. Doch sein König war recht offen.

Felix brachte uns wieder ins Spiel. Schon auf der Hinfahrt hatte er an der Eröffnung getüftelt. Er kam leicht besser ins Mittelspiel. Nach einem taktischen Übersehen seines Gegners -in nicht einfacher Stellung- konnte er eine Mehrfigur einsammeln.  2½ : 3½

Jens-Uwe stand früh besser. Er hatte nach einer taktischen Abwicklung einen Turm + 3 Bauern gegen zwei Figuren. Seine Bauern waren eine Macht, die immer mehr Raum einnahmen.

Langsam schob er sie immer weiter nach vorn. Mit einem taktischen Qualitätsopfer entschied er die Partie.  3½ : 3½

Nun musste das Spitzenbrett die Entscheidung bringen.

Julian verdichtete seinen Vorteil langsam immer weiter. Mit beeindruckender Endspieltechnik entschied er den Tag zu unseren Gunsten.  4½ : 3½

Ein spannender Mannschaftskampf, der lange drei mögliche Ausgänge hätte haben können. Mit Pech auf unserer Seite (unnötige Niederlage von Fabian) und der anderen (dem schmeichelhaften Remis für Hendrik). Für beide ML sicher ein blutdruckfördernder Nachmittag.

Nach vier Runden haben wir bereits sechs Punkte auf dem Konto. Das ist mehr als wir zu diesem Zeitpunkt erhofft und das Ligaorakel prophezeit hatte.

Inzwischen hat das Ligaorakel unsere Abstiegswahrscheinlichkeit von 55,1% auf 7,6% reduziert. Auch wenn die sechs MP auf dem Konto uns Hoffnung auf den Klassenerhalt geben, sind wir noch nicht am Ziel. Da in diesem Jahr fast jeder jeden schlagen kann, könnte es im Rennen um den Platz am rettenden Ufer eng werden ... 

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