2. Runde der BMM 2024/ 25 - Spielbericht 1. Mannschaft
Spitzenduell gegen den Abstieg – War das schon eine Vorentscheidung?!
Am 10.11. versammelte sich die Landesliga zur 2. Runde in Oberschöneweide. Die TSG stellte gute Spielbedingungen mit ausreichend Platz für alle und bot ein, wie immer, ein erschwingliches Angebot an Speisen und Getränke in ihrer Vereinsgaststätte.
Für uns ging es gegen Rotation Pankow II, unserem, zumindest nach dem Ligaorakel, direkten Konkurrenten gegen den Abstieg. Am ersten Spieltag konnten beide Mannschaften überraschend gewinnen und so standen wir uns unerwartet im Duell um die Tabellenführung gegenüber.
Das Ligaorakel sagte einen ausgeglichenen Mannschaftskampf voraus. - Prognose: 4,1 : 3,9 für Pankow
In der Vergangenheit hatten wir uns schon einige spannende und knappe Duelle gegen Rotation geliefert. So stand uns auch dieses Mal ein Kampf auf Augenhöhe bevor. Beide Teams liefen nahezu in Bestbesetzung auf.
Klaus Gegner spielte eine relativ zahme Variante im Franzosen. Nach dem Abtausch einiger Leichtfiguren endete die Partie friedlich. ½ : ½
Brett 2: Patrick vs. Jürgen Lisek
An Brett 2 hatten beide Spieler eine recht solide Spielanlage. Für beide war ein Durchdringen der gegnerischen Stellung nicht ersichtlich. 1:1
Brett 1: FM Detlef Boetzer vs. Julian - Der Blick des ML
Die erste Entscheidung fiel an Brett 1: Mein Gegner wählte eine komplexe Variante im Trompowsky. Ich erhielt das Läuferpaar auf Kosten der Bauernstruktur.
Stellung nach 14…0-0-0 Springer vs. Läufer: Wohin mit dem weißem König?
Es stellte sich heraus, dass die schwarze Stellung einfacher zu spielen war. Nach weiterer Öffnung der Stellung dominierten die Läufer das Brett und wir gingen in Führung. 2:1
Stellung nach 19…Ld6 Es droht f4. Der Figurenverlust ist unvermeidlich.
Bernd unterstützte uns an Brett 8. Vielen Dank für die kurzfristige Zusage! Mit einer sehr soliden und gut gespielten Partie steuerte er einen wichtigen halben Punkt bei! 2 ½ : 1 ½
Auf den anderen Brettern sah es zu diesem Zeitpunkt noch unklar aus.
Carlos spielte eine sehr interessante Partie.
Brett 7: Martin Weber vs. Carlos
In der Eröffnung opferte er einen Bauern für Spiel gegen den geöffneten weißen König. Der Gegner schaffte es zwar die Damen zu tauschen, doch in Sicherheit konnte er sich damit noch nicht wiegen. Carlos drang mit seinen Türmen über die h-Linie in die weiße Königsstellung ein und trieb diesen bis in die Brettmitte.
Stellung nach 28.Kxd5
Im Laufe der Partie und mit schwindender Bedenkzeit wurde es allmählich schwieriger die weiße Stellung zusammenzuhalten. Und Carlos konnte mehr als nur die Rückgewinnung eines Bauern erreichen! 3 ½ : 1 ½
Zu diesem Zeitpunkt schien es sehr gut für uns auszusehen. Eine Zwei-Punkte-Führung würden wir uns doch nicht mehr nehmen lassen? - Doch das Glück war nicht immer mit unseren Spielern.
Hendrik startete wie üblich energisch in die Partie. Sein Gegner wählte die sichere Abtauschvariante im Franzosen. Dennoch gelang es Hendrik Chaos in die weiße Stellung zu bringen.
Stellung nach 12…0-0-0
Die weißen Figuren spielen nicht gut zusammen. Der König in der Mitte, der Springer am Rand und was macht die Dame auf b3?
Im weiteren Partieverlauf gewann er einen Bauern. Dafür konnte Weiß seine Stellung konsolidieren. In einer unübersichtlichen Stellung übersah Hendrik dann eine Variante, die ihm leider eine Figur kostete. 3,5:2,5
Brett 4: Jens-Uwe vs. Dominic Freyberg dahinter Brett 3: Norman Daum vs. Hendrik
Nicht minder abenteuerlich ging es bei Jens-Uwe zu.
In einer kritischen Hauptvariante der skandinavischen Verteidigung zog er seine Bauern am Königsflügel nach vorn und machte Druck. Dies versuchte sein Gegner zu kontern, indem er lang rochierte und Linien gegen den weißen König öffnete. Jens-Uwe ergriff die Gelegenheit, um seinerseits am Damenflügel anzugreifen.
Stellung nach 20.c4 Wer wird schneller sein?
Es folgte ein heftiger Schlagabtausch mit Chancen für beide Seiten. Die Stellung wurde immer unklarer und die Zeit knapper. Nach 31 Zügen entstand folgende Stellung:
Beide Könige hatten es luftig. Weiß ist bereit, Schachs zu geben.
Doch reicht es, um zu gewinnen? Und was passiert bei Fabian?
Fabian hatte es mit Grünfeld zu tun. Mit der Fianchettovariante versuchte er langsam, sich einen Vorteil zu erspielen. Jedoch spielte seine Gegnerin sehr solide. Er öffnete die Stellung mit e4. Schwarz nutze dies, um Schwächen in der weißen Stellung zu provozieren.
Stellung nach 22…Dxb5 Hat Weiß seine Stellung überstrapaziert?
Hier folgte ein „Schreckmoment“, der erst in der Analyse auffiel. Es wurde 23.Txc8?? Txc8?? gespielt. Welche Möglichkeit ließ Schwarz hier ungenutzt?
Das Glück ist mit den Tüchtigen. Fabian gelang es, die Schwerfiguren abzutauschen und im entstandenen Läuferendspiel gab es für beide Seiten nichts mehr zu holen. 4:3
Dadurch reichte uns ein Remis in der letzten Partie und Jens-Uwe sicherte uns mit einem Dauerschach den Mannschaftssieg! 4 ½ : 3 ½
Endstellung nach 38…Dc7
Ein knapper Sieg für uns mit Chancen auf beiden Seiten!
Als gehandelter Abstiegskandidat haben wir nun auch unser zweites Spiel gewinnen können und finden uns als alleiniger Tabellenführer wieder! Am 24.11. geht es darum diese gegen den amtierenden Berliner Meister König Tegel II zu verteidigen.
PS:
Alle Partien der Runde der Landesliga können auf Lichess nachgespielt werden. LINK