Spielbericht 1. Mannschaft 4. Runde der BMM 2023/ 24

  • 16 January 2024
  • Jens Uwe

Auf dem Weg zurück in die Landesliga

In der vierten Runde mussten wir als Führender der Stadtliga B gegen den Tabellenzweiten antreten. Ein Team das bereits gegen Rotation Berlin einen überraschenden Erfolg feiern konnte.

Nominell waren wir gegen den Vorjahresaufsteiger favorisiert. Doch die Zahlen zeigen bekanntlich nur die Vergangenheit. Es sollte ein spannendes Match werden.

Blick unseres ML auf die Nachbarbretter

Was soll ich unbedingt im Bericht über den Mannschaftskampf erwähnen?“, fragte ich beim gemeinsamen Essen nach dem Mannschaftskampf gegen Friedrichshagen.
Die Antwort: „Wir haben zu hoch gewonnen und hatten an einigen Brettern Glück.“ Das sehe ich auch so.

Glücksfall Nummer 1

Brett 4:  Dzubasz vs. Jaeschke
An meinem Brett entstand nach dem Patzer 10. …Sd7?? die folgende Stellung

 Diagramm 1

Es geschah 11. cxd5 cxd5 12. Sxd5!  exd5 13. Lxd5 und Schwarz kann beinahe aufgeben, da der Turm auf a8 verloren geht.

Aber irgendwie ging es weiter, mit einem Minusbauern für mich. In hochgradiger Zeitnot entstand die folgende Position:

 Diagramm 2

Weiß muss noch einen Zug bis zur Zeitkontrolle schaffen und verhinderte mit 40. a4?? den Vorstoß b6-b5.

Dabei übersah er jedoch 40…Dc5! und Schwarz dringt so in die entblößte weiße Stellung ein und gewinnt einfach!

Glücksfall Nummer 2

„Die sichere Kenntnis von Turmendspielen zahlt sich stets aus.“ (John Nunn in „Schachgeheimnisse“).

Brett 2:  Heldt vs. Reichmann
 

Felix hatte im Mittelspiel eine Qualität gewonnen und stand zwischenzeitlich besser. Nach einigem Hin und Her gab er die Qualle wieder zurück und das folgende Turmendspiel stand auf dem Brett:

  Diagramm 3

Trotz der Mehrbauern kann Schwarz nicht gewinnen. Der Verteidiger muss wissen, dass die Schachserie auf der a-Linie den König zwingt in Richtung Turm zu laufen, sofern Schwarz Fortschritte erzielen will. Dann jedoch geht der Turm zurück auf die 1. Reihe und der Durchzug des h-Bauern führt zum Unentschieden. Weiß zog jedoch Tb1?? und konnte nach h1 – D aufgeben. Schwarz gewinnt das entstehende Bauernendspiel ohne Mühe.

Glücksfall Nummer 3

Eine treffsichere Vorbereitung auf die Gegnerschaft spielt auch in der Stadtliga eine große Rolle. Optimal ist es, wenn der antizipierte Gegner dann auch antritt.

So war es dieses Mal bei Klaus. Bestens vorbereitet traf er auf T. Frübing, dessen Eröffnungsvorlieben er kannte und auf die er sich einstellen konnte. Eine überlegene Stellung von Beginn an und Zeitvorteil waren die Folge.

Nach 62 Zügen entstand die folgende Stellung:

Nur scheinbar hat Schwarz eine Festung errichtet. Der Läufer auf c7 (bzw. auf b6) dominiert den Springer auf b7 („törichtes Feld“). Der weiße König läuft zum Bauern h6 und dringt ein – feines Positionsschach.

Glücksfall Nr. 4

Wir funktionieren als Mannschaft. Das ist aber vielleicht gar kein Glück ….

Der Stamm der Ersten ist stabil und die Ersatzspieler von der Zweiten erweisen sich als sehr erfolgreich und konnten bisher verlässlich punkten

Carlos bei seinem erfolgreichen Debut in der Ersten

So stehen wir als Team nach vier Runden an der Tabellenspitze. Ein Grund mehr hinterher gemeinsam den Erfolg zu feiern!  

Pizza danach …

Am 28. Januar geht es weiter mit dem Heimspiel gegen Caissa Hermsdorf. Hoffentlich so erfolgreich wie bisher!

PS:

Nächsten Donnerstag werden wir uns beim Vereinstraining ein paar der Sonntagspartien gemeinsam ansehen. Alle Interessierten sind eingeladen!

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