Spielbericht 1. Mannschaft 7. Runde der BMM 2024/ 25

In der 7.Runde der Landesliga stand uns die 3.Mannschaft der Schachfreunde Berlin gegenüber.
Beiden Mannschaften fehlten ein paar Leistungsträger. Zwei Spieler der Schachfreunde traten an selbigem Wochenende in der Deutschen Pokalmannschaftsmeisterschaft an, während bei uns Felix und der erkrankte Klaus fehlten. Gute Besserung an dieser Stelle!
Klaus wurde von Bernd vertreten, welcher diese Saison schon öfter für uns kurzfristig eingesprungen war. Danke für den Einsatz!
Wir waren nominell klarer Außenseiter mit im Schnitt 100 Elo-Punkten weniger. Vor allem an den hinteren Brettern wussten wir, dass es schwierig werden würde. Trotzdem gingen wir mit guter Stimmung und Vorfreude in den Mannschaftskampf. Wir hatten nichts zu verlieren. So wollten wir ihn genießen und falls sich Möglichkeiten eröffnen, unsere Chancen nutzen.
Jens-Uwe führte die schwarzen Steine gegen Daniel Weber, der mit 5/6 bisher eine sehr starke Saison spielt. Ein gefährlicher Gegner, doch Jens-Uwe war gut vorbereitet und schaffte es, den weißen Anzugsvorteil auszugleichen und ein bequemes Remis zu erzielen.
In Fabians Partie ergab sich in der Eröffnung eine interessante Stellung. Mit Weiß provozierte er seinen Gegner in eine Benoni-Stellung mit vertauschten Farben. Diese behandelte er besser als sein Gegner und konnte nach Öffnung der Stellung einen angenehmen Vorteil erreichen. Später einigten sich beide Spieler mit einer dreifachen Stellungswiederholung auf Remis. Ein gutes Ergebnis gegen einen erfahrenen Gegner.
In meiner Partie gelang es mir, meinen Gegner in der Eröffnung zu überraschen. In einer ihm unbekannten Stellung machte er einen positionellen Fehler, von dem er sich nicht mehr erholen konnte.
Nöldner-FM Hoffmann Stellung nach 17…Sc6-d4?! Dies erlaubte 18.f4! gefolgt von f5
Schwarz verliert nun den typischen Hebel f7-f5 und kann kein Gegenspiel erzeugen. Weiß kontrolliert das gesamte Brett und kann so langsam einen Angriff am Königsflügel vorbereiten.
Nach einigen Zügen ergab sich folgende Stellung:
Stellung nach 27…h6?! Weiß spielte 28.g4 Woran würde Lxh4 scheitern?
Nach 28.g4 erhält Weiß gewinnbringenden Vorteil. Der Durchbruch am Königsflügel ist nicht aufzuhalten.
So gingen wir in Führung. 2:1
Jedoch sah es auf den anderen Brettern zu diesem Zeitpunkt nicht so rosig aus.
Bernd wurde früh in die Defensive gezwungen. In einer Czech-Benoni-Struktur mangelte es ihm an möglichen Befreiungsschlägen. Nach ein, zwei fragwürdigen positionellen Entscheidungen wurde es ein Spiel auf ein Tor.
Biermann, L.-Muskewitz Stellung nach 18…h5?? Wie kann Weiß die geschwächte Bauernstruktur am Königsflügel ausnutzen?
In der Partie spielte sein Gegner sehr stark 19.e5! f5 20.Lg5! Dc7 21.e6!
Der positionelle Vorteil war zu groß, um ihn abwehren zu können. 2:2
Jeffrey hatte es mit der Breyer-Variante im Spanisch zu tun. Nach der Öffnung der Stellung wählte Jeffrey eine unglückliche Abwicklung und Schwarz gelang es, die Initiative zu übernehmen.
Janke-Biermann, F. Nach 32.bxc4?? erhielt Schwarz eine goldene Gelegenheit. Wie hätte er hier entschiedenes Material gewinnen können?
Diese Chance blieb ungenutzt. So konnte Jeffrey die Kontrolle behalten und nach der Zeitkontrolle einigte man sich in ausgeglichener Stellung auf Remis.
Carlos hatte eine schwierige Partie. Auch er hatte einen geschlossenen Spanier auf dem Brett, allerdings mit den schwarzen Steinen. Nach der Eröffnung geriet er zunehmend unter Druck. Sein Gegner versuchte, seinen Raumvorteil im Zentrum zu nutzen und durchzubrechen. Carlos konnte am Damenflügel Gegenspiel kreieren, musste dafür allerdings viel Bedenkzeit aufbrauchen. In einem komplizierten Mittelspiel verlor er dann taktisch einen Bauern. Sehr lange verteidigte er sich zäh, griff jedoch in Zeitnot und sehr schwieriger Stellung leider fatal fehl. 2,5:3,5
Hendrik spielte wiedermal aggressiv nach vorne. So ergab sich wieder eine komplexe Partie, in der beide Seiten atypisch lang rochierten, verleitet durch den weißen Vorstoß mit h3 und g4. Dieser entpuppte sich später als zu große Schwächung der Stellung, welche sein Gegner ausnutzen konnte, um in die weiße Stellung entscheidend einzudringen. 2,5:4,5
FM Wintzer-FM Werner, dahinter Schmedes-Nötzel
Als letztes kämpfte Patrick noch. Auch er hatte schon früh absehbar eine lange Verteidigungsaufgabe vor sich. Im Schwerfigurenendspiel nutzte sein Gegner die bessere Bauernstruktur gepaart mit der Kontrolle der einzigen offenen Linie gekonnt aus.
Stellung nach 36.Kg2! Schwarz ist im Zugzwang!
Erst heimste er einen Bauern ein und konnte dann in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln. 2,5:5,5
Am Ende eine deutliche aber auch verdiente Niederlage. Unsere Gegner waren stärker. Wir bekamen keine Chance. Eine Niederlage, mir der man leben kann. Einschüchtern lassen wir uns davon auf keinen Fall. Der Kampfgeist bleibt!
Daraus ergibt sich folgender Stand:
Die Begegnung Weiße Dame – Mattnetz wurde aufgrund der Beteiligung von Mattnetz an der DPMM verlegt und wird am 04.05.nachgeholt.
Alle Landesligapartien der 7.Runde zum Nachspielen: