Spielbericht 1. Mannschaft 4. Runde der BMM 2015/ 16

  • 12 January 2016
  • Klaus Welke

Vorgelegt

Das Duell gegen den designierten Abstiegskandidaten war für uns ein wichtiger Meilenstein zur Sicherung des Klassenerhaltes. Eine Niederlage hätte den Überraschungserfolg der Vorrunde entwertet. Daher gingen wir gut vorbereitet und motiviert an den Start.

Lasker hatte in den ersten beiden Runden schon akute Aufstellungsprobleme gehabt. Daher war ers schwer gewesen sich individuell auf die Gegner vorzubereiten. Nach der Offenlegung der Aufstellung wurde klar, daß dies wohl die beste Mannschaft war, die Lasker im Verlaufe der Saison an den Start gebracht hatte.

 

2001

Lasker Steglitz 1

2 ½  : 5 ½

SNOB 1

2034

2241

FM Walter Becker

- : +

Jens-Uwe Jaeschke

2101

2161

FM Dr. W. Bornemann

0  : 1

FM Patrick Werner

2188

2075

Robert Draheim

½  :  ½

Hendrik Schmedes

2039

1998

Sebastian Müller

0  : 1

Klaus Welke

2118

1939

Werner Püschel

½  :  ½

Stefan Knappe

1953

1880

Hans-Joachim Wiese

1 : 0

Dr. Jörg Dengel

2013

1885

Christian Kuhn

½  :  ½

Uwe Schicke

1958

1829

Roman Matzkowiak

0  : 1

Jeffrey Janke

1903

 

 

 Das verwaiste Spitzenbrett …

Kurz vor 9 Uhr kam beim Gastgeber Unruhe auf. Offensichtlich hatte deren Spitzenbrett (zu) kurzfristig abgesagt. Eine Vorgabe, die wir dankbar annahmen. 1:0

 

Mit einer Führung kann es leichter werden oder aber auch eine gewisse Bequemlichkeit Einzug halten. Wer kennt es nicht vom Fußball, wo sich bei der Mannschaft mit einem Spieler mehr dann so manch anderer halt einen Schritt weniger läuft. Es wird schon gehen.

Unser Jens-Uwe hatte ja ausreichend Zeit und spornte uns entsprechend an ernsthaft zu kämpfen. Und das taten wir!

 

Hendrik bekam aus der Eröffnung heraus eine sehr verheißungsvolle Stellung, wo der Ball eindeutig Richtung des Gegnertores rollte.

 

Schmedes vs. Draheim – Weiß zog zuletzt Dh6

 

Patrick konnte am „neuen“ Spitzenbrett als Nachziehender die Initiative übernehmen und auch bei Jeffrey lief es richtig gut los. Alles in Allem sah es bald recht optimistisch aus.

Mein Gegner kam (wohl nicht zum ersten Male) eine gute Viertelstunde später angeritten. Für einen schnellen Spieler eigentlich kein Thema. Doch für eine Mannschaft wegen der Moral immer etwas blöd.

Nach wenigen Zügen nahm er sich eine kleine Auszeit und es war frühzeitig abzusehen, daß die Bedenkzeit knapp werden wird. Ein Grund mehr aus meiner Sicht die Stellung zu verschärfen. Mit einem spekulativen Bauernangebot konnte ich als Nachziehender die Initiative übernehmen. Eine verzögerte Annahme hätte ihm sicher ein gutes Spiel beschert. Doch wenn die Zeit fehlt, daß genau durch zu rechnen …

So hätte er eine Reihe von genauen Verteidigungszügen finden müssen um seinen Vorteil aus der Defensive heraus konservieren zu können. Da ihm das mit nur wenigen Minuten auf der Uhr nicht gelang lief mein Angriff gegen den entgegengesetzt rochierten König an. Ein weiterer Fehler ermöglichte einen bereits vorentscheidenden Einschlag, der nicht nur den Minusbauern zurück brachte sondern bereits einen Mehrbauern sicherte. Der weiter anhaltende Druck auf den König brachte die Verteidigung schnell zum Zusammenbruch. 2:0

Inzwischen waren sich Uwe und sein Gegner einig, daß sich beide irgendwie unwohl fühlten. Dieses Gefühl reichte zur Punkteteilung. 2 ½ : ½

 

Jeffrey konnte seine gute Stellung ausbauen und im Übergang in ein Dame + Springer-Endspiel sich einen Mehrbauern sichern. Dieses Pfund spielte er souverän aus. Mit solider Technik brachte er den Bauern zur „touch down“ Linie durch. Dabei musste er immer wieder mögliche Dauerschachoptionen seines Gegners im Auge behalten. Nachdem er diese alle ausgeschlossen hatte – resignierte der Gegner. 3 ½ : ½

Bei Jörg waren wir uns nicht sicher, wie die Stellung zu bewerten war. Tendenziell sahen wir ihn eher im leichten Vorteil. Doch er kam im weiteren auf Abwege. Nach einem Gegenschlag zerbröselte seine Stellung und angesichts der Drohungen gegen seinen König musste unser Mann einstellen. 3 ½ : 1 ½

 

Inzwischen konnte Patrick seinen Vorteil –trotz zäher Gegenwehr- weiter ausbauen. Er jagte den gegnerischen König über das halbe Feld um ihn dann in der Mitte zu erlegen. 4 ½ : 1 ½

Damit war der von unserem gestrengen ML geforderte Mannschaftssieg gesichert. In den beiden verbliebenen Partien ging es um die Höhe.

 

Der Angriff von Hendrik geriet zunehmend ins Stocken. Sein Gegner baute einen Verteidigungswall auf, der nicht zu knacken war. Dies musste unser Mann anerkennen.  5 : 2.

 

Stefan hatte als Anziehender lange versucht die Initiative zu behalten. Der dem Gegner im Zentrum zugefügte isolierte Doppelbauer erwies sich nicht unbedingt als Angriffsobjekt. Nachdem der Schwarze einen Springer bis c4 bugsierte kamen die weißen Bemühungen zum erliegen. Unser Marathonmann (er hat in allen vier bisherigen Runden als Letzter für unsere Fahnen gekämpft!) bot seinem erfahrenen Gegenüber das Remis an. Dieser lehnte zunächst ab. Nach etlichen weiteren Zügen aber sah er ein, daß das Gewinnpotential auch für ihn nicht reicht. 5 ½ : 2 ½

 

Fazit

Mit dem hochverdienten Sieg gegen Lasker haben wir erst einmal für ein wenig Luft im Kampf gegen den Abstieg gesorgt. Dank des Erfolges gegen die „Riesen von Friesen“ haben wir uns eine sehr gute Ausgangsposition für die noch ausstehenden 5 Runden geschaffen.

 

Aber – Noch ist nichts passiert! Es werden wohl noch mindestens ein oder zwei Mannschaftspunkte her müssen um beruhigt auf das Ende der Saison zusteuern zu können. Dennoch können wir auf den bisherigen Verlauf zufrieden zurück schauen. Ein wichtiger Schritt die Negativprognose des Ligaorakels für uns (Abstiegswahrscheinlichkeit 71%!!!) zu widerlegen ist getan.  ;-)

 

 

Stand des LIGAORAKEL

 

Wahrscheinlichkeit für Platzierung (%)

Mannschaft

Aufstieg

Abstieg

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

SF Berlin 1903 3

35,4

0,0

62,9

26,3

8,2

2,1

0,4

0,1

0,0

0,0

0,0

 

SV Empor Berlin

9,6

0,4

3,8

16,1

31,8

25,5

13,6

5,8

2,5

0,8

0,2

 

Queer-Springer SSV

47,7

0,0

29,7

43,7

18,2

6,1

1,7

0,4

0,1

0,0

 

 

SV Berolina Mitte

6,4

0,3

3,4

11,2

28,0

29,7

17,1

7,4

2,4

0,7

0,1

0,0

SF Nord-Ost Berlin

0,1

23,9

0,0

0,2

0,8

2,9

8,2

16,8

27,0

25,0

19,1

0,1

SC Friesen Lichtenberg

0,8

5,1

0,1

1,6

6,2

15,4

24,8

25,8

14,6

7,9

3,5

0,1

Rotation Pankow 2

0,0

8,7

0,0

0,9

6,3

15,2

24,1

21,8

15,0

9,8

6,8

0,1

SC Zitadelle Spandau

0,0

38,2

0,0

0,0

0,3

1,6

5,2

12,2

21,2

26,5

31,2

1,9

SC Kreuzberg 2

 

43,3

 

0,0

0,2

1,5

4,9

9,8

17,2

28,6

36,0

1,8

SG Lasker Steglitz

 

99,4

 

 

 

 

0,0

0,0

0,1

0,6

3,2

96,1

 

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