NVM u14 2020

  • 15 September 2020
  • Hendrik Reichmann

Wir sind Vize-Meister

Die diesjährige NVM stand unter besonderen Vorzeichen. Corona-bedingt wurde in Berlin im Frühjahr keine Qualifikation (BJMM) zur Teilnahme an der NVM gespielt, stattdessen reichte ein Antrag auf Teilnahme für uns.

SFr Nord-Ost mit Trainer  (Felix Reichmann, Paul Emil Gutewort, Artjem Duduka, Felix Beck & FM Hendrik Reichmann) 

Allerdings hatten die Corona-Bestimmungen auch zur Folge, dass monatelang im „Alten“ kein Training stattfinden konnte. Damit konnte auch kein Schach am Brett gespielt werden und Wettkämpfe erst recht nicht. Wir waren also sehr gespannt, wie es um die schachliche Form unserer vier Jungs bestellt war.

Die diesjährige Aufstellung orientierte sich an der DWZ-Liste, das heißt wir spielten von Brett 1 beginnend mit Felix R, Paul Emil, Artem und Felix B. Es gab 4 direkte Qualifikationsplätze zur DVM und wir waren an Rang 4 (von 16 Mannschaften) nach DWZ-Durchschnitt gesetzt. Eine Qualifikation zur DVM sollte also möglich sein.

Drei Berliner Teams unter den 5 Top-Gesetzten!

Aufgrund der Hygienebestimmungen war der Zugang zum Turniersaal begrenzt. So waren Fotos nur vor dem Start möglich.

Die erste Runde bescherte uns den 12. der Setzliste, TuS Makkabi Rostock, als Gegner.  An den Brettern 2-4 wurden sicher die Punkte eingefahren. Am Ende stand ein 3,5:0,5 zu Buche.

In Runde 2 trafen wir auf KSV Rochade Göttingen, die zwar an 11 gesetzt waren, die aber dennoch in der ersten Runde gegen den Setzlisten Dritten „Turm Lüneburg“ gewonnen hatten.

Der Schreck war groß, als Felix R. bereits nach etwa 30 min mit einer „0“ vorlegte. Er hatte einen „Blackout“ erwischt. Die anderen drei Kämpfer ließen sich aber nicht beirren und holten wieder die erhofften 3 Punkte.

Überraschenderweise trafen wir mit 4:0 Mannschaftspunkte in Runde 3 auf den Setzlisten 14 (von 16 wohlbemerkt) aus Mecklenburg - SG Güstrow/Teterow.

Diese hatten offensichtlich einen sehr guten Start erwischt und waren daher nicht zu unterschätzen. Artem holte mit einem effektvollen taktischen Schlag relativ zeitig den vollen Punkt.  Die anderen Partien wurden remis. Der Minimalsieg 2,5:1,5 wurde protokolliert. Nun hatten wir 6:0 Mannschaftspunkte. Damit war auch klar, dass wir nun nicht mehr nominell die Favoriten sein werden.

In Runde 4 wartete der SC Borussia Lichtenberg auf uns.

Borussia hatte am Vormittag in Runde 3 gegen HSK gewonnen und bekam nun als höhergesetzte Mannschaft Farbwechsel. Das bedeutete für uns, dass wir bereits zum dritten Mal (innerhalb von 4 Runden) Gaststatus hatten. Die damit korrespondierende Farbverteilung stieß nicht bei jedem auf Gegenliebe. Für die Nachmittagsrunde war die Vorbereitungszeit sehr kurz, so auch hier. Es wurde an allen Brettern hart gekämpft, wobei alle Partien des Kampfes mit Remis endeten. Das 2:2 war ein sehr gutes Ergebnis und wichtig zugleich, da bereits vor der vierten Runde feststand, dass wir es in Runde 5 mit dem Favoriten „HSK“ zu tun bekommen. Und gegen HSK sahen wir in den letzten Begegnungen nur wenig Land…

Das Gute daran war, dass ich nun den ganzen Abend Zeit hatte mir Gedanken zu machen, wie wir HSK eröffnungstechnisch etwas überraschen können (was erfahrungsgemäß alles andere als einfach ist!). Aufgrund des – corona-bedingt – sehr zeitigen Frühstücks-Slots (den wir als Team zugewiesen bekommen haben), hatten wir morgens noch etwa eine Stunde Zeit zur Vorbereitung.  Diese haben wir auch intensiv genutzt. Allerdings hätte ich mir im Nachhinein etwas mehr Zeit gewünscht …

 
Es geht gegen den Turnierfavoriten Hamburger SK

Artems Vorbereitung kam zwar aufs Brett, nur hatten wir nicht alle Varianten durchspielen können. Der Gegner von Artem kannte sich da etwas besser aus und wir lagen 0:1 zurück. Paul konnte dagegen seine Eröffnungsvorbereitung nutzen. Der Gegner stellte plötzlich eine Figur ein. Damit stand es 1:1.  Felix R. hatte eine gute Stellung erreicht, dann aber seine Königstellung derart geschwächt, dass er kurz darauf aufgeben musste. Damit stand es 1:2 gegen uns. Der Gegner von Felix B. kam mit der entstandenen Stellung nicht gut zurecht und Felix kam nach und nach in Vorteil. Am Ende gewann er ein Endspielt mit ungleichfarbigen Läufern (und ein paar Mehrbauern). Endergebnis 2:2 gegen HSK – das kann sich sehen lassen! Damit standen 8:2 Mannschaftspunkte zu Buche und die Chancen für die Qualifikation zur DVM nicht schlecht.

Die Runde 6 am Samstagnachmittag bescherte uns den SC Turm Lüneburg (Nr. 3 der Setzliste).

Lüneburg hatte sich von der Erstrunden-Niederlage bereits mehr als erholt und in Runde 5 gegen SC Borussia ein 2:2 erzielt. An Brett 1 sitzt dort immerhin der nominell stärkste Spieler des Turniers (2100+) und an Brett 2 die Drittbeste der EU-Meisterschaft U14. An den hinteren beiden Brettern waren wir nominell aber besser aufgestellt. Artem (Brett 3) musste allerdings im Bauernendspiel ins Remis einwilligen und Paul erzielte am zweiten Brett gegen die stark aufspielende Emilia Bildat ebenfalls remis.  Mittlerweile hatte sich das Brett 1 von Lüneburg gegen Felix R. in einer Abwicklung verrechnet und eine Leichtfigur (gegen 1-2 Bauern) eingebüßt. Das sollte für Felix R. aber gewonnen sein (was dann auch so kam). Felix B. an Brett 4 sicherte mit einem Remis in einem deutlich besseren Turmendspiel den Mannschaftssieg - 2,5:1,5 und 10:2 Mannschaftspunkte. Damit waren die Qualifikation zur DVM und ein Podiumsplatz gesichert.

Die siebente Runde (gegen den SV Empor Berlin) konnten wir relativ entspannt angehen.

Felix R. hatte nicht sein bestes Turnier erwischt – verlor abermals gegen Max. Dass er die dritte Runde in Folge (Runde 5-7) Schwarz hatte (und Artem natürlich auch), tröstete ihn da wenig…. Paul hielt das Turmendspiel mit Minusbauern gegen Stefan remis. Artem & Felix B. gewannen ihre Partien. 2,5:1,5 zum Abschluss und damit ein schöner Vize-Meistertitel für unsere vier Recken.


Nord-Ost mit Trainer Hendrik Reichmann

Der SC Borussia Lichtenberg hat souverän und verdient den Norddeutschen Meistertitel geholt – und das mit drei U11-Spielern! Ganz starke Leistung und Glückwunsch zu dieser Leistung!

Dritter wurde der Hamburger Schachklub, der diesmal ohne seinen stärksten Spieler (Isaac) antrat. Besagter wird bei der DVM sicher wieder dabei sein. Den vierten Quali-Platz zur DVM sicherte sich der SC Turm Lüneburg mit einem 2:2 gegen HSK in der letzten Runde. Wie stark das Mittelfeld war, zeigt die Endtabelle. Es gibt 7 Mannschaften mit 7:7 Mannschaftspunkten…

 

Fazit:

Unsere vier Jungs haben sich super geschlagen!

Felix B. ist sogar mit 5,5/7 Brettbester (Brett 4) geworden.

Wir werden nun fleißig weitertrainieren (zum Glück ist das wieder möglich) mit Blickrichtung auf die „DVM U14 2020“ (die dann hoffentlich im Dezember wieder in Magdeburg stattfindet). 

 

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