Kinderschachcamp 2018

  • 23 August 2018
  • Helge Neitsch

Unerwartet und zum großen Unglück von Kindern, Eltern und Jugendtrainer Wilfried Schlief konnte das mittlerweile zur festen Tradition gewordene Schachcamp dieses Jahr nicht in der gewohnten Form in der Villa Frida stattfinden.

Neben dem zur Planungszeit angeschlagenen Gesundheitszustand des Jugendtrainers waren vor allem organisatorische Probleme die Ursache des beinahe-Fiaskos.

Unter anderem hat die Villa Frida Zugang zu einem Gewässer und erhebliche Kosten wären mit der Beauftragung eines neuerdings geforderten Bademeisters entstanden und es wäre ein weiterer qualifizierter Betreuer vor Ort nötig gewesen, der sich leider nicht mehr finden ließ. Von den Betreibern der Villa Frida gab es also kein OK und die Vereinsleitung konnte, ihrer Verantwortung entsprechend, diversen Notkonstruktionen nicht zustimmen, so dass bald alle Optionen vom Tisch zu sein schienen. Dieses Jahr sollte es also kein Schachcamp geben.

Allerdings, wenn in der offiziellen Richtung nichts mehr geht, weil es einfach nicht geht, muss man selber Lösungen schaffen. Mitten in die tiefste Katerstimmung hinein kam von Sascha Gutewort, dem Vater eines der Kinder, die Rettung. In der WhatsApp-Gruppe zum Schachcamp, praktisch im letztmöglichen Moment, gerade kurz ehe alle die Niederlage akzeptieren und den Termin anders verplanen konnten, bot er an, die Verantwortung zu übernehmen, seinen großen Garten für ein mehrtägiges Schach-Zeltlager zur Verfügung zu stellen und sich gegen einen Verpflegungsobolus um die regelmäßigen Mahlzeiten der Teilnehmer zu kümmern - bei so vielen Kindern ist das ein Wort! Und alle machten mit.

Den Transport von schwerem Gepäck übernahmen die Eltern, so dass Wilfried dann am Sonntag mit den Kindern und leichtem Gepäck das Schachlager mit einer kurzen Fahrradtour zu Saschas Haus bei herrlichem Wetter beginnen konnte. Das Haus selber ist eine ehemalige, zum Wohnhaus umgebaute Pferdepoststation, mit einem großzügig flächigen Garten direkt im Wald gelegen in Klosterfelde.

Die kleinen Zelte wurden in einer Ecke des Gartens schnell aufgebaut und die ersten Partien konnten gespielt werden. Neben kleinenskaligen Schnellschachturnieren wurden Problemstellungen gelöst, Schachpartien analysiert und natürlich auch viel Unsinn getrieben. Tridem-Schach (inklusive Lärmpegel) scheint bei den Kindern dieses Jahr der Sommerhit gewesen zu sein. Das fast durchgängig großartige Wetter erlaubte es durch Ausflüge zum nah gelegenen Badesee oder dem Sportplatz, und bolzen im Garten für den notwendigen körperlichen Ausgleich zur geistigen Schwerstarbeit beim Schach zu sorgen.

Der Höhepunkt zur Wochenmitte war der Grillabend mit den Eltern mit mitgebrachten Salaten, Bergen von Grillfleisch und Grillkäse, einem Lagerfeuer und gemütlichem Beisammensitzen.

Das Ende des Camps war für den Freitag der Veranstaltungswoche geplant, aber eine kurze Abstimmung ergab, dass die große Mehrheit der Kinder lieber noch bis Samstag Vormittag bleiben wollte. Das Übernachten in den Zelten zusammen mit ihren Freunden hat den Kindern also sehr gut gefallen, das Klima war durchweg freundlich, kameradschaftlich und entspannt. Am Samstag wurden dann die verbliebenen Zelte abgebaut, eingepackt und die Radtour nach Hause angetreten. Den Rücktransport des großen Gepäcks übernahmen wieder die Eltern.

Sowohl die Kinder als auch die Gastgeber sind sich einig, dass man das Schachcamp auf diese Art sehr gerne im nächsten Jahr wiederholen kann.

Neben dem Dank an die Eltern für ihre zahllosen kleineren und größeren Beiträge (Transport, Tische), soll hier auch den wechselnden Helfern aus dem Verein gedankt werden, besonders Jens Uwe Jeschke für das Abhalten eines inhaltsreichen Schachtrainings, und Jeffrey Janke und Helge Neitsch für die Unterstützung bei der Betreuung. Ein Dank geht natürlich an den engagierten Jugendtrainer Wilfried Schlief, der wie immer alles gegeben hat.

Und einen ganz besonders großen Dank an die Gastgeber, Sascha und Catharina. Ohne sie hätte es dieses Schachcamp nicht gegeben.

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