DSOL 2020 – 5. Runde am 24. Juli 2020

  • 25 July 2020
  • Helge Neitsch

Ein weiterer Mannschaftssieg in der 5. Runde!

Die Schachfreunde Schwarz-Weiß Merzhausen waren gute Gastgeber und ließen uns mit ½  zu 3½   den Sieg. Die drei vollen Punkte holten für uns Julian mit Weiß an Brett 1, Tim mit Schwarz an Brett 2 und Hans mit Weiß an Brett 4. Es läuft für uns!

Nach einer kleinen Verspätung zu Anfang, wir hatten uns erst in unserem Raum und nicht im Spielraum unserer Gastgeber versammelten, starteten alle unsere Partien problemlos mit geringfügigen Zeitabzügen.

Julian beendete seine Partie als Erster und brachte uns früh mit 0:1 in Führung. Schwarz wählte die Caro-Kann Verteidigung. Durch Zugumstellung kam das Spiel aber in die Fahrwasser des Kortschnoi-Gambits, mit einem Tempo zu wenig für Schwarz. Die Engines sehen die Partie allerdings durchgängig ausgeglichen mit leichtem Vorteil für Weiß, denn der nicht rochierte schwarze König steht zwar seinen Türmen im Weg, ist aber nicht leicht anzugreifen. Bis zum Zug  27. … Tc8?? von Schwarz, der die Stellung wegwirft.

Hier spielte Julian 28. Lh7

Die Pointe ist, dass das Schlagen auf c1 Schwarz nicht weiter bringt, da Weiß nach 28. … Txc1 29. Txc1 ein fieses Schach auf c8 droht … Julian gewann wenige Züge später durch Aufgabe.

Den Punkt zum 0:2 holte Tim mit Schwarz, der seinen Gegner aufs Glatteis führte und das resultierende vorteilhafte Endspiel mit leichter Hand gewann. Tim wählte die Pirc Verteidigung gegen 1. d4 und sein Gegner legte die Partie mit dem frühen  5. h4 auf Angriff aus. Nach einigen Ungenauigkeiten in der Eröffnungsphase auf beiden Seiten, stabilisierte sich das Spiel laut DeepShredder12 leicht zu Gunsten von Weiß, der immerhin einen gedeckten Freibauern auf der sechsten Reihe vorzuweisen hat.

Gewonnen wurde die Partie durch einen gekonnt provozierten Fehlgriff von Tims Gegner, der ihm damit die Partie schenkte.

Nach 27. Kd2 von Weiß.

Hier ist eigentlich noch nichts einfach. Und beide Seiten können noch verlieren.

Tim spielte 27. … Le8. Weiß wollte wohl entweder sein Zeitkonto aufbessern oder erhoffte sich Remis durch Zugwiederholung und es folgte 28. Sd3 Lb5 29. Sb2 worauf Tim, ganz Zocker, dann aber 29. … Lc6 einschob und Weiß zu dem Bockzug 30. dxc6 verleitete … Weiß sollte besser mit 30. Sd3 weiter spielen und alles bleibt wie es ist.

Die Engines, wie immer eigentlich, würden auch jetzt noch durch genaues Spiel die weiße Stellung weiter zusammenhalten, die menschlichen Bauernverluste kamen aber bald und optisch ist die Stellung für Weiß auch nur noch traurig.

Als zeitlich Dritter kam Helge mit Schwarz an und trug ein Remis ins Ziel, womit der Sieg dann feststand. Helge verteidigte sich ebenfalls mit Pirc. Weiß versuchte Schwarz am Königsflügel unter Druck zu setzen, Schwarz spielte am Damenflügel. Wenige Züge nachdem sich der Staub einer Kette von Abtauschen gelegt hatte, kam für Schwarz die Gelegenheit.

Stellung nach 31. Te1?? von Weiß

Der nächste Zug von Schwarz ist wohl einfach genug. Offensichtlich wohl zu einfach für Helge, der es bevorzugte mit 31. … e6 zu patzen und das schöne Geschenk abzulehnen. Offensichtlich „zu nett zu den Gegnern“, um Julians Bemerkung zu zitieren. Man schob in der Stellung die Schwerfiguren noch etwas hin und her und einigte sich auf Remis. Ärgerliche Schachblindheit!

Aber immerhin mit ½:2½ war wenigstens der Mannschaftspunkt fest eingetütet.

Hart focht unser ML in Vertretung Hans mit Weiß für seinen ganzen Punkt. Er knetete seinen Gegner mit einer Englischen Partie insgesamt am längsten und zeigte besonders in der zweiten Hälfte mit knapper Zeit gute Nerven und Spielklasse und brachte das gewonnen Endspiel nach Hause und verbesserte unser Ergebnis noch zu dem Endstand ½:3½ .

42. … a5 spielte Hans 43. c5

Egal wie Schwarz antwortet, es gibt nun keine Möglichkeit mehr den Bauernmarsch auf der a-Linie wirkungsvoll zu stoppen, denn auf 43. … axb4 folgt mit Tempogewinn 44. c6 und das Licht geht aus.

Insgesamt haben wir ein wirklich gutes Team, das in allen Kombinationen der Aufstellung gute Gewinnchancen hat. Das Rotationsprinzip kann also so weiter gehen. Endlich konnte auch unser Top-Spieler Julian seinen mentalen Knoten zum platzen bringen und hat einen klaren Punkt mit Weiß eingefahren.

In der 6. Runde am Freitag dem 31.07. gegen unsere Gäste vom SC Heideck-Hilpoltstein müssen wir unseren Erfolg unbedingt zur Serie ausbauen, denn wir kämpfen jetzt um den dritten Platz!

 

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