Wieder bei Freunden - Himmelfahrt 2018

  • 8 June 2018
  • Marian Boll

Dieses Jahr waren wir wieder an der Reihe und fuhren zu unseren dänischen Freunden aus unserem Partnerverein aus Allerød – nunmehr zum 29. Mal (seit 1990!! – bald ist dreißig jähriges Jubiläum).

Wir waren diesmal zu sechst: Klaus, Siggi, Uwe, Christoph, Thomas K. und ich und damit nicht in „voller“ Mannschaftsstärke

Am Donnerstag, 10.05., am Himmelfahrtstag fuhren uns die beiden Fahrer Thomas und Christoph sicher über Rostock (inkl. Fähre nach Gedser) nach Allerød – hier gleich noch einmal einen großen Dank an die beiden.

Abfahrt der Fähre in Rostock

Sofort war es klar, die Stimmung war wieder prächtig und alle freuten sich. Das Wetter spielte ebenfalls mit und strahlte uns an. Von der Fähre (aus luftiger Höhe) konnten wir so Sonnenschein und Wasser genießen und eine kühle Prise spüren – im Übrigen waren auch genug Getränke zum Auftanken vorhanden.

Nach einem kurzen Umweg in Allerød zu einer Privatwohnung des Schatzmeisters (war die Adresse des Vereins, die im Internet angegeben war) haben wir uns dann mit unseren Allerøder Schachfreunden getroffen und es gab ein herzliches Wiedersehen.

Nachdem wir uns mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, haben wir zuerst ein paar Runden Boule gespielt (Gastgeber und Gast jeweils in einer Mannschaft) und dabei war so manches Rollen der Kugeln für die werfenden Spieler sehr überraschend.

Danach haben wir wieder das traditionelle Blitzturnier: Königreich Dänemark gegen Berlin-Nordost gespielt: Da wir diesmal mit nur 6 Spielern einer zu wenig waren, wurde kurzerhand Jakob als „Ersatzberliner“ erklärt (Begründung: Jakob hat einen sehr deutschen Namen). Damit hatten wir jeweils 7 Spieler in den Mannschaften. Die Allerøder Schachfreunde hatten sich blitztechnisch verstärkt und zwei Spieler mit einer DWZ um die 2100 aufgeboten, so dass sie leichter Favorit waren.

Siggi gegen einen der dänischen Cracks

Und los ging es: Die erste Runde wurde mit 4,5:2,5 durch unsere dänischen Freunde gewonnen, womit sie ihre Favoritenstellung gestärkt hatten. Doch dann passierte das Überraschende: die zweite Runde ging mit 5:2 an uns und auch die beiden nächsten Runden wurden von uns (jeweils mit 4:3) gewonnen. Als dann 5. Runde wieder von uns mit 5:2 gewonnen wurde, da wackelte der Favorit schon mächtig gewaltig (ein Ausspruch, der auch in unserem späteren Aufenthalt wiederholt wurde). Die 6. Runde ging dann mit 4:3 an die Favoriten. Es ging somit für uns in der Schlussrunde darum, nicht hoch zu verlieren. Doch das war an dem heutigen Tag für uns zu wenig und wir gewannen auch diese Runde mit 4:3. Somit erreichten wir ein Gesamtergebnis von 27,5:21,5 und zeigten, dass auch Underdogs ein Spiel gegen die Favoriten gewinnen können. Aus der Berliner Seite ragten Klaus und Christoph heraus, doch auch unserer Ehrenberliner Jakob hat viel zu unserem Sieg beigetragen.

Den Sieg feierten wir zusammen bei Bier und Smørrebrød, bevor es danach zu den jeweiligen Gastgebern ging, wobei der Tag dann in unterschiedlichen Maße feuchtfröhlich zu Ende ging.

 

Am Freitag, 11.05., war dann Zeit für den „Kulturteil“. Dazu haben wir uns in Kopenhagen vor dem Filmmuseum getroffen. Dort hat uns eine sehr gut deutsch sprechende Führerin erklärt, dass die Nordisk Filmgesellschaft die älteste noch heute existierende Filmgesellschaft der Welt ist (älter als das viel bekanntere Hollywood!) und wir vor dem ältesten noch bestehenden Filmstudio der Welt standen (aus 1908). Dies war schon sehr beeindruckend – mächtig gewaltig. Hier in diesen Studios (es wurden später auch neuere gebaut) wurden dann auch die Hauptszenen von den Olsenbandenfilmen gedreht.

Diesen Filmen zu Ehren (der erste Film kam 1968 in die Kinos) wurde jetzt in einer Ausstellung viele Originalstücke aus dem Film gezeigt.

Erinnerungen an alte Zeiten ...

Wir standen im Wohnzimmer von Yvonne, sahen ihre wunderbar bunten Kleider, erfuhren, dass sie die eigentliche Hauptperson der Olsenbandenfilme war (ohne sie und ohne ihr Ziel reich nach Mallorca zu fliegen, gab es kein Anreiz, einen großen Coup zu landen).

Wir sahen einige der Änderungen in den Filmen: nach dem ersten Film hatten Benny und Kjeld insgesamt 5 Kinder, später gab es dann nur noch ein Kind mit Bjorge und auch Egon hatte sich von seiner frühen Geliebten verabschiedet.

An den Autos wurde eher gespart …

Außerdem gab es den Chevrolet Bel Air (der extra für den Film noch einen Tankstutzen an die rechte Seite bekommen hat, damit man ihn von der Seite besser sehen kann) zu sehen und wir waren in dem Unterwasserbecken von dem Film „Die Olsenbande fährt nach Jütland“ und hörten, dass die DDR diesen Film zensiert hatte (u.a. wurde ein Hitlerbild entfernt). Interessant war auch, dass die Olsenbandenfilme für den norwegischen Markt noch einmal, jedoch mit norwegischen Schauspielern gedreht wurde (Ausnahme: das dumme Schwein -der Mann mit dem übergroßen Schraubenschlüssel- solch dumm aussehende Schauspieler soll es in Norwegen nicht geben).

Auf dem Weg zu unserer Mittagsstation, flanierten wir durch die Innenstadt Kopenhagens, passierten einen großzügigen Park und trafen auf die Wachablösung, die vor uns an einer Ampel bei Rot stand (sie marschierten auf der Straße).

Wachwechsel

Nach dem Lunch (war wieder sehr, sehr lecker) direkt am Wasser gingen wir in eine „Spielhölle“. Dort spielten wir zuerst Shuffleboard – ein dem Eisstockspiel ähnliches Spiel, nur eben auf einer langen Bahn auf dem Tisch.

Es war ein Riesengaudi, wenn wieder die Disks von der Bahn geschossen wurden und mit der letzten Disk der Sieg errungen wurde.

Anschließend haben wir dann dort noch einmal Boule gespielt und unsere ganze Erfahrung vor Vortag genutzt.

Danach sind wir zum „Runden Turm“ von Kopenhagen gelaufen, einem Turm, der sowohl das Glockenspiel der benachbarten Kirche aufgenommen hat, als auch für Astronomen genutzt wurde. Der runde Turm ist schon allein deshalb sehenswert, da man in diesem 35 Meter hohen Turm die Aussichtplattform fast ohne Treppen über einen 209 Meter langen Gang gehen kann (oder wie andere frühere Besucher mit Pferd oder Fahrrad!).

Abends ging es dann zu Birgers Sommerhaus mit einem ruhigen Ausklang mit Pasta und Poker. Hier gewann im Finale Jakob gegen Siggi.

Am Sonnabend, 12.05., fand zuerst das Allerød-knock-out-Turnier statt.

Hier der gesonderte Bericht von unserem rasenden Reporter Siggi:

„Begonnen wurde wie immer mit einer Knock out Runde. Marian und Siggi spielten unter Form. Klaus bekam im Laufe des Turniers immer wieder die schweren Brocken und hatte mit den vorderen Plätzen nicht viel am Hut. Klaus suchte nach Erklärungen..... nur nicht bei sich, hi hi.“

Der nominell schwächste Gegner von Klaus war die Nummer 12 des Turniers (von 48 Teilnehmern)

Uwe steigerte sich von Partie zu Partie. Haderte mit sich, spielte sich aber auf Platz 1-2 im Schweizer System. Uwe das war doch respektabel, die Kurve zeigt nach oben!

Uwe –beglückwünscht von dem Hauptsponsor

Thomas und Christoph spielten sich in einen Rausch und räumten einen Favoriten nach dem Anderen aus dem Feld. Sollte irgendwann die Puste ausgehen?

Thomas erspielte sich in der C-Klasse den 3. Platz, super Thomas!!!!

Thomas –erneut einer unserer Preisträger

Christoph war klar in der C-Klasse auf Prämienkurs und Platz 1, aber in der letzten Runde hatte er eine 2183 DWZ vor der Nase. War es das?

Ich traute später meinen Augen nicht, als ich auf die Fortschrittstabelle schaute, da stand eine 1 und somit mit 5.5 aus 8 auf Platz EINS. Eine tolle, tolle Leistung!

Christoph –kurzzeitiger Träger des Siegerchecks ...

„Insgesamt war es ein anstrengendes aber schönes Turnier, da freuen wir uns auf die Fortsetzung!

Abends, nach einem leckeren chinesischen Essen gab es für die ganz Hartgesottenen wieder zwei Pokerrunden, andere vergnügten sich noch beim Eurovisionsliederabend bzw. mit ein paar Schachpartien. Nach dem nicht ganz so gelungenen schachlichen Teil durfte ich dann abends doch noch die Freude eines Sieges genießen und im Finale den Pokerprofi Steen besiegen.“

Mange Tak  - von Siegfried

Am Sonntag, 13.05., trafen wir uns alle wieder zu Verabschiedung unserer Freunde.

Als Pokalsieger für die beste nichtschachliche Leistung wurde zum zweiten Mal Thomas ausgezeichnet, da er beim Shuffleboard und Boule die beste Figur gemacht hatte – er war einfach zu gut.

Thomas –Darf erneut den Pokal mitnehmen

Wir freuen uns bereits jetzt schon wieder darauf, unsere Freunde aus Allerød nächstes Jahr wieder bei uns begrüßen zu dürfen – dann zum dreißigjährigen Jubiläum!

Marian

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