Spielbericht 1. Mannschaft 8. Runde

  • 30 March 2016
  • Patrick Werner
3,5:4,5 ist sicherlich das unglücklichste Resultat, was man in einem Mannschaftswettkampf erzielen kann. Leider ging unser Wettkampf gegen die in „Bestbesetzung“ antretenden Spandauer genauso aus. Für beide Mannschaften ging es um sehr viel, da es aktuell so aussieht, dass es 3 Absteiger aus der Landesliga geben wird. Aus diesem Grund hatte unser Unterhaus mit den Spitzenbrettern der Zweiten zu tun, welche in der letzten Saison noch an den vorderen Brettern der ersten Spandauer  Mannschaft saßen. 

 

2032

SNOB 1

3 ½  : 4 ½

Zitadelle Spandau 1

2079

2101

Jens-Uwe Jaeschke

1 : 0

Jan Paul Cremer

2195

2188

FM Patrick Werner

½  :  ½

Alexei Kropman

2138

2039

Hendrik Schmedes

½  :  ½

Carsten Schirrmacher

2104

2118

Klaus Welke

½  :  ½

Felix Engers

1989

1953

Stefan Knappe

1 : 0

Tony Schwedek

1926

1903

Jeffrey Janke

0  : 1

Thomas Kohler

2094

1958

Uwe Schicke

0  : 1

Hartmut Riedel

2177

1995

Dr. Wolfgang Süß

0  : 1

Eduardo Olivares

2012

 
Aus den vorgenannten Gründen beging ich (Patrick) bereits nach 4 Zügen einen strategischen Fehler bei der Wahl meiner Eröffnungsvariante mit Weiß. Es war eigentlich klar, dass wir an den ersten Brettern punkten mussten, um eine realistische Chance zu haben. Leider ging es bei mir dann auch ganz schnell und ich musste, etwas entnervt, in Remis einwilligen.
An den anderen Brettern entwickelten sich zum Teil offenen Schlagabtausche und der Wettkampf entwickelte sich spannend.
 
Am ersten Brett konnte Jens-Uwe auf seine sehr gute Eröffnungsvorbereitung zählen – 16 Züge Theorie sind sehr gut, aber danach muss man auch die Pläne und Ideen der Stellung kennen. Souverän umschiffte unser Mann die Klippen der Eröffnung und konnte dann gekonnt zum Gegenangriff übergehen und die weiße Königsstellung unwiderstehlich angreifen – die stärkste Saisonleistung von Jens-Uwe!
 
Hendrik an Brett 3 ging in der Eröffnung aufs Ganze und opferte mit Schwarz wieder einen Bauern für die Initiative. Diesmal hatte er sich mit der Variante besser auseinandergesetzt und konnte guten Druck auf den Gegner ausüben. Am Ende fehlte aber immer irgendwie ein Tempo so dass er keinen vollen Punkt einfahren konnte. Eine interessante Partie mit beiderseitigen Chancen endete dann Unentschieden.
 
Jetzt zum Unterhaus: Uwe spielte gegen das ehemalige Spitzenbrett ebenfalls sehr  ambitioniert und erreichte auch gutes Spiel. Im entscheidenden Moment verpasste er es – die Komplexität aus der Stellung zu nehmen und in eine klar bessere Stellung abzuwickeln. Kurze Zeit später übersah er einen taktischen Zwischenzug seines Gegners und verlor dabei eine ganze Figur 0:1.
 
Jeffrey fühlte sich nach der Eröffnung nicht so wohl mit seiner Stellung – sein Gegner aber auch nicht! Wahrscheinlich befand sich die Stellung in einem dynamischen Gleichgewicht. Sein Gegner ging aber zum Mattangriff über – bei genauer Verteidigung wäre dieser auch nicht erfolgreich gewesen. Allerdings übersah Jeffrey ein Springerzug und Schachgebot(!). Danach war die Stellung nicht mehr zu halten und die Spandauer konnten einen weiteren vollen Punkt einfahren 1:0.
 
An Brett 8 spielte unser Doc. Sicher beherrschte er die Eröffnung – konnte aber keinen entscheidenden Vorteil erzielen. Unglücklich in dieser Situation war nur die Tatsache, dass er aufgrund der Spielsituation im Mannschaftswettkampf auf einmal nach vorne spielen musste, da wir zu diesem Zeitpunkt auf einen vollen Punkt an Brett 8 angewiesen waren. Der Doc spielte jetzt auch aktiver nach vorne, wurde aber sehr gekonnt von seinem Gegner abgefangen.  Trotzdem zeigte unser Mann eine sehr gute Leistung und insbesondere im mannschaftdienlichen Sinne eine herausragende Leistung. 
Es stand also zwischenzeitlich 2:4 gegen uns, wobei beide noch offenen Partien ausgeglichen waren.
 
Bei Stefan an Brett 5 hätten sich beide Spieler auch schon fast die Hand reichen können zur Vereinbarung des Unentschiedens. Stefan hatte aber noch eine Endspielidee und konnte seinen Gegner austricksen. Stefan  scheint in dieser Saison wieder zur alten Spielstärke zurückzufinden, vor allen Dingen ist es auffällig, dass er die Stellungen nicht mehr in der Zeitnotphase wegwirft – sehr gut! Auf einmal stand es nur noch 3:4 gegen uns und wir hatten noch eine Chance auf ein Mannschaftsunentschieden. 
 
Dazu war es aber notwendig, dass Klaus an Brett 4 den vollen Punkt einfuhr. Seine Partie entwickelte sich mit beiderseitigen Chancen. An einer Stelle sah sich sein Gegner genötigt eine Qualität für einen Bauern zu opfern. Im Ergebnis entstand eine Stellung, die immer noch ausgeglichen war. An einer Stelle konnte Klaus aber die Damen vom Tisch tauschen – damit war der Weg für ein Endpiel Turm/3 Bauern gegen Springer/4 Bauern frei. Wahrscheinlich ist das Endspiel bei genauer Spielweise von beiden Seiten remis, aber Klaus hätte die Chance gehabt seinem Gegner viele Fallen zu stellen. 
Klaus wollte seine Gegner sofort unter Druck setzen und griff mit seinen Bauer an, um schwächen beim Gegner zu provozieren. Dieser  nutzte die vorgerückten weißen Bauern aber geschickt zum Abtausch. Klaus probierte zwar noch eine Weile alles Mögliche am Ende musste er sich jedoch mit dem Unentschieden zufrieden geben und wir die Niederlage akzeptieren.
 
Eine interessante Fußnote hat unser Wettkampf auch noch für unsere Zweite gehabt. Aufgrund der Mannschaftsaufstellung von Spandau mussten, die ihre zweite und dritte Mannschaft deutlich schwächen und unsere Zweite hat somit auch weiterhin die Chance die Klasse zu halten.
 
Jetzt gilt es die letzten „Runden“ abzuwarten, da wir noch verschiedene Optionen im Abstiegskampf haben – die interessanteste ist sicherlich das Spiel Greifswald gegen Oberschöneweide in der Oberliga. Es wäre schon sehr lustig, wenn Gregor Salzberg mit einer überzeugenden Leistung zum Saisonabschluss sowohl Oberschöneweide als auch uns vor dem Abstieg retten würde - Gregor, wir setzen auf Dich! 
Unabhängig davon haben wir auch noch die Möglichkeit in der letzten Runde, wie in der Vorsaison über uns hinaus zu wachsen und weitere Punkte gegen den Abstieg  zu sammeln.
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