Spielbericht 1. Mannschaft 6. Runde der BMM 2016/ 17

  • 14 February 2017
  • Klaus Welke

Erneut knapp und unglücklich verloren

Wenn man einen Lauf hat, dann läuft es meist fast von allein. Und Berolina hat definitiv in dieser Saison einen solchen Lauf. Mit einem seit Jahren stabilen Team gelingt ihnen in diesem Jahr vieles. Und wenn es mal knapp wurde, dann kam die Schachgöttin mit Geschenken vorbei.

Die Favoritenbürde lag bei den Gastgebern. Wir setzten wie immer auf unseren Kampfgeist und die Vorbereitung.

2043

Berolina 1

4 ½ :  3 ½  

SNOB 1

2007

2138

Roland Boewer

1 : 0

Jens-Uwe Jaeschke

2099

2121

Andreas Volkmer

½  :  ½

FM Patrick Werner

2191

2043

Thilo Keskowski

½  :  ½

Hendrik Schmedes

2004

2066

Marco Miersch

½  :  ½

Klaus Welke

2149

2050

Thomas Hämmerlein

0 :  1

Stefan Knappe

1949

2030

Wolfgang Vandré

½  :  ½

Uwe Schicke

1965

1969

Stefan Hölz

½  :  ½

Jeffrey Janke

1909

1925

Peter Müller

1 : 0

Julian Nöldner

1789

 
Jens-Uwe konnte am Spitzenbrett als Anziehender eine leichte Initiative übernehmen.
 
Mein Gegner vertiefte sich von Anbeginn in einer bekannten Eröffnungsvariante früh und sehr tief. Ein Zeitverbrauch (gepaart mit dem Bemühen die Theorie zu verbessern?!) die mir mit Schwarz die Initiative gab. Hinzu kam, daß nach 15 Zügen mein Gegner bereits weniger als 20 Minuten Grundbedenkzeit auf der Uhr hatte. Angesichts der bevorstehenden langwierigen Verteidigung ein Handycap, was eher mir entgegen kam.

Miersch vs. Welke  - nach 23. ...   h5 - h4 hat der Schwarze die Initiative

Uwe und Hendrik kamen beide in völlig neutralisierte Stellungen. Der Friedensschluß mit ihren erfahrenen Gegenüber gingen daher in Ordnung. 1:1

Julian hatte sich in der Eröffnung etwas vertan. Mehrere zweitbeste Züge führten zu vielen Abhängigkeiten und bedenklichen Schwächen in seinem Lager. Schwierigkeiten, die schon Schlimmeres ahnen ließen. 
Es schien zwischendurch das er fast ausgleichen können würde. Doch die Löcher in der Stellung waren doch zu groß. 1:2

Patrick hatte inzwischen eine kritische Stellung bekommen. Er musste einen Bauern geben – konnte dafür etwas den Druck mindern. Es war aber abzusehen, daß unser Mann um das Remis ringen muß. 

Stefan hatte eine leichte Inititiative. Sein Gegner tauschte seine stärkste Figur (die Dame) unnötigerweise ab. Danach war klar, daß unser Mann langfristig die besseren Aussichten hat.

Trotz des zwischenzeitlichen Rückstandes sah es für uns gut aus. Ein oder zwei Mannschaftspunkte schienen möglich. Doch was kann man gegen das Glück ausrichten?!

Mein Gegner wurde mit zunehmender Zeitnot (tw. waren nur noch 2 min auf der Uhr!) immer zäher. Zwischenzeitlich konnte ich zwar zwei Bauern einsammeln. Doch meinem Gegner gelang es dabei meine Bauern zu vereinzeln. Im letztlich entstehenden Turmendspiel konnte ich nicht mehr vermeiden, daß er entscheidend vereinfachen und ins remis abwickeln konnte. Schade. Da war mehr drin. sad  1 ½ :2 ½

Noch dicker kam es am Spitzenbrett. Jens-Uwe stand gut. Er drang am Damenflügel ein und es schien nur alles noch eine Frage der Zeit. Doch übersah er ein Opfer gegen seine Königsstellung. Dieses Opfer schlug leider sofort durch. Ein vermeidbarer Konter. Doch (siehe Glück!) – was soll man machen: Wenn es nicht läuft, dann läuft es eben auch nicht … 1 ½ : 3 ½

Stefan war es, der für uns dann den Anschluß wieder herstellte. Im Endspiel rang er seinen sympathischen Gegner langsam nieder. 2 ½ : 3 ½

Jeffrey versuchte alles im Kampf um den vollen Punkt. Dabei übersah er einen Konter. Als der Gegner durch eine Springergabel einen Qualitätsgewinn drohte verband er dies mit einem Remisgebot. Angesichts des zu erwartenden mindestens halben Punktes am zweiten Brettes wollte er den Mannschaftssieg sichern.. Ein sehr mannschaftsdienliches Verhalten des Berolinavertreters Ein Angebot, was unser Mann nicht mehr ausschlagen konnte. 3 : 4

Am zweiten Brett wurde nun einsam gerungen. Patrick verteidigte sich umsichtig und zäh. Wie man es von ihm gewohnt ist.

Im Endspiel Springer + 3 Bauern vs. Läufer + 2 Bauern (alle am selben Flügel) brauchte man 110 Züge, bis das Remis besiegelt wurde. 3 ½ : 4 ½

In diesem Jahr haben wir einfach dieses Quentchen Glück nicht, was man braucht auch in einer kritischen Begegnung den Punkt zu machen. Zum vierten Mal geht eine Begegnung zu unseren Ungunsten aus – auch wenn es zwischenzeitlich sehr gut aussah. Ist es eine Schicksalsprüfung?! Sind es die Nerven?!

Ich denke, wenn wir weiter so um unsere Chancen kämpfen sollte der Klassenerhalt machbar sein! Noch stehen drei Runden aus. Und die Konkurrenz schwächelt mit …

 

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