Spielbericht 1. Mannschaft 1. Runde der BMM 2019/ 20

  • 29 October 2019
  • Patrick Werner

Auftaktsieg in der Landesliga!

„Oberliga wir kommen!“ - war unsere erste spontane Reaktion nach dem überraschenden, aber nicht ganz unverdienten Auftaktsieg in der Landesliga gegen König Tegel.

Im ersten Mannschaftskampf dieser Saison waren wir sicherlich die Außenseiter und mit Blick auf das Schachorakel sind wir auch allererster Abstiegskandidat. Die Wahrscheinlichkeit z.B. einen 4.Platz zu erreichen liegt bei 0,3%, das Podest liegt bei 0,0%.

Der Mannschaftskampf entwickelte sich aus meiner Sicht recht ordentlich und im Laufe der Zeit hatten wir auch ein wenig Glück auf unserer Seite, aber dies muss man sich auch erkämpfen.

Relativ schnell remisierte Jeffrey an Brett 5. Ich hatte das Gefühl, dass er recht ordentlich aus der Eröffnung herauskam, aber es dann nicht schaffte die Initiative zu übernehmen. Folgerichtig nutzte er dann eine Zugwiederholung um ein Remis zu erzwingen.

Den ersten vollen Punkt holte Stefan an Brett 7, er beherrschte seinen Gegner ab dem Mittelspiel klar und konnte seinen stellungsmäßigen Vorteil sehr schnell umsetzen.

An den anderen Brettern konnte man den Ausgang des Mannschaftskampfes nicht ohne weiteres absehen. Ich selber an Brett 2 verwechselte in der Eröffnung einen Zug, was nicht entscheidend war, aber meinem Gegner die Möglichkeit eröffnete die Initiative am Damenflügel zu ergreifen. Im Laufe des Mittelspiels entschloss ich mich eine Qualität zu opfern, investierte aber nur ca. 5 Minuten meiner Zeit. Nachdem die Qualität geschlagen wurde, erkannte ich zu spät, dass meine Mattideen nicht durchschlagend waren. Nach 40 Minuten fand ich dann aber doch die beste Fortsetzung und bot auch Remis an. Vier Züge später stand ich de facto auf Gewinn, da die Stellung durch meinen Gegner falsch eingeschätzt wurde. Wir führten also 2 ½ : 1 ½

An den verbleibenden Brettern zeichnete sich langsam ein 4:4 ab. Nach 4 Stunden konnten wir uns noch über einen weiteren vollen Punkt freuen. Julian konnte sich an Brett 3 durchsetzen. Die Partie hatte es aber in sich und wog von Zug zu Zug hin und her und war einfach nur spektakulär. Den Einen oder Anderen erinnerte die Partie eher an Schachwürfeln. Mehrfach drehte die Stellungsbewertung von Plus zu Minus und zurück. Zur Verteidigung muss man aber sagen, dass es überall auf dem Brett brannte. Kurz vor der Aufgabe erhielt Henrik an Brett 6 ein Remisangebot.

Hendrik hatte im Laufe der Partie die Gewinnchance ausgelassen und haderte ein wenig mit dieser Situation. Die Abschlussstellung war nicht so einfach einzuschätzen. Die anschließende Analyse zeigte aber, dass die Annahme des Remisangebots die richtige Entscheidung war. Auf einmal führten wir 4:1, aber nirgendwo konnten wir an den übrigen Brettern ein halbes Pünktchen für uns entdecken.

Klaus verteidigte sich an Brett 4 zwar tapfer, konnte aber seinen strukturellen Positionsnachteil nicht ausgleichen. Sein Gegner verstärkte seine Stellung Schritt für Schritt und erzwang zusätzlich den einen oder anderen kleinen Fehler. Am Ende war die Stellung nicht mehr zu verteidigen 4:2.

Jens-Uwe an Brett 1 bot auch einen großen Kampf. In der anschließenden Analyse waren sich alle einig, dass die Partie auch nach 20 Zügen hätte beendet sein können. Der Königsangriff war einfach zu stark und unser Spitzenbrett hatte diesem nicht so viel entgegen zu setzen, Vielleicht war es aber auch der Kampfgeist von Jens-Uwe, der alle anderen beflügelte. Trotzdem stand es jetzt 4:3.

An Brett 8 sollte also die Entscheidung fallen. Unser Doktor opferte in der Eröffnung einen Bauern. Diesen Bauern hielt sein Gegner bis ins Endspiel fest und leitete in ein gewonnenes Turmendspiel über. An der richtigen Stelle opferte er seinen Turm und seine, durch den König unterstützten, verbundenen Freibauern wollten sich zur Dame umwandeln. Allerdings entschied er sich den falschen Bauern umzuwandeln.

Kampf bis zum letzten Stein

So konnte der Doc mit Hilfe seines Königs die Bauern aufhalten. Ein glückliches Unentschieden und auch ein klein wenig glücklicher Mannschaftssieg.

Noch ein kleiner Gedanke zu den ersten Worten. Aufsteigen in die Oberliga können bzw. dürfen wir gar nicht! Also werden wir weiter Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Beim Pizzaessen im Anschluss scherzten wir alle noch über die Aufstiegsoption. „Wir würden diese wohl an die anderen Vereine in der Landesliga verschenken“.

Naja, vielleicht nicht an alle smiley.“

 

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