Hoyerswerda 2018 – wie immer eine Reise Wert

  • 12 September 2018
  • Klaus Welke

Zum zwölften Mal ging’s zum 4er Mannschaftsschnellschachturnier. Mit zwei Teams brachen wir auf uns ein wenig auf die bevorstehende Saison einzustimmen.

Die Fahrt zum Akzent Hotel - direkt am Stadtfest gelegen - war durch zahlreiche Absperrungen erschwert, dennoch schafften beide Autos, das Ziel zeitgerecht zu erreichen. Gestärkt nach einem kleinen Bummel über das Fest konnte es mit dem Turnier beginnen. Dort trafen wir etliche Bekannte wieder.

2 Tage, 15 Runden Schnellschach a 15min pro Seite ohne Inkrement. Das verheißt genug Zeit mit gleichzeitiger Blitzfertigkeit, wenn es mal wieder etwas länger dauert. Wie immer stand die Frage: Treten wir mit einem A-Team (DWZ >2100) und einem B-Team oder teilen wir die drei 2100er auf zwei B-Teams auf? Wir entschieden uns für die zweite Variante.

Die erste Mannschaft trat taktisch ausgeklügelt mit Thomas, Uwe, Brian und Klaus an.
Unsere Topmannschaft hatten wir als SNOB 2 getarnt in der Aufstellung: Julian, Patrick, Jens-Uwe, Stefan

Um uns alle unter Dampf zu halten, sind wir diesmal ohne Ersatzspieler angetreten, d.h. alle mussten/ durften durchspielen. Dies erhöhte die Chancen unserer C-Haie auf einen Brettpreis. Thomas, in Niederlagen gestählt, sollte dafür genug Gelegenheiten bekommen und als einer der wenigen C-Klasse Leute am 1. Brett Preischancen haben. Ähnliche Überlegungen mit umgekehrten Vorzeichen galten für Klaus an Brett 4. Und Brian war schon fast ein Dauer-C-Hai, der in den Vorjahren meistens einen Preis einheimsen konnte. Dagegen sollte das „Zweite Team“ eher auf einen Teampreis spielen. Vielleicht klappt es ja mal?!

Mit 28 teilnehmenden Teams war das Teilnehmerfeld etwas kleiner als in den Vorjahren. Das „Fehlen“ der Großmeisterbestückten Überteams aus Ungarn verstärkte eher den Charakter des Turniers: Ein Treffen ambitionierter Schachspieler auf Augenhöhe.

Während unsere Erste in einem quasi Nachbarschaftsduell gegen die Alt-Pankower ran durfte …

SNOB 1 – Auftakt gegen die Pankower Veteranen

Machte die Zweite schon mal Bekanntschaft mit dem Spitzenbrett. Dort wartete der Turnierfavorit Erfurt I.

SNOB 2 – spannendes Duell gegen den späteren Turniersieger

Doch unsere Jungs waren von Anfang an hellwach und lieferten dem Favoriten ein spannendes Duell auf Augenhöhe. Alle spielten gegen die Titelträger munter mit. Jens-Uwe konnte seinem gegenübersitzenden IM sogar den vollen Punkt abspenstig machen. Julian überspielte seinen Gegner ebenfalls und nur aufgrund von Julians Bedenkzeitüberschreitung konnte der Erfurter seinem Team den entscheidenden halben Punkt für den Mannschaftssieg sichern.

Insgesamt spielte die Zweite gut mit. Am Ende des Tages stand diese mit 9:7 MP im Mittelfeld.

Die Erste verlegte sich auf das Sammeln von Brettpunkten für die Einzelwertung. Als Standardergebnis pegelte sich so ein 1:3 ein. Kein Wettkampf wurde zu NULL-verloren. Nach dem ersten Spieltag standen so nur magere 5:10 MP auf dem Zettel. Doch die Chancen auf die drei Brettpreise standen gut. Klaus hatte mit 7 ½ aus 8 und Thomas mit 2 Punkten in ihren Kategorien gut gesammelt.

Doch auch die befreundeten Teams hatten offensichtlich viel Spaß an dem Turnier.

TSG – ungewohntes Bild am Ende des Feldes

Mit den Hildesheimern hatten wir auch schon einige gemeinsame Erlebnisse (u.a. drei Freundschaftsvergleiche!).

Ein Ex-Nord-Ostler in den Hildesheimer Reihen

Am Abend wartete unser Stammtisch im „Anno“ schon auf uns. Und die alten Freunde fanden sich schnell ein.

Diesen ließen wir auch nicht so schnell mehr alleine …

Am nächsten Tag ging es weiter. Während es für die Erste keine Mannschaftspunkte mehr geben sollte, konnte sich die Zweite immer weiter oben etablieren. Sogar eine Unentschieden gegen Erfurt II (mit VIER IM!!) konnte geholt werden. Doch das Mittelfeld war sehr eng.

„Spitzenduell“ am Katzentisch gegen TSG

Am Rande, nach der 13. Runde, also zur Mittagspause, waren beide SNOB-Teams sehr schnell und somit ohne Schlange an der Versorgungsstelle erschienen.

Essen mit Ambiente

Nach dem Mittagessen musste der Endspurt entscheiden. Gestärkt durch die legendäre Erbsensuppe ging es zurück an die Bretter.

Wie oft entscheidet in einem solch engen Feld dann die Auslosung der letzten Runde. Da hatte unsere Zweite das Glück gegen die Erste antreten zu müssen. Ein Vereinsduell in der letzten Runde.

Vereinsduell in der letzten Runde

Das nominelle Übergewicht an den Mittelbrettern war zu deutlich. Schnell führte die Zweite mit 2:0. Der Anschluß durch Klaus an Brett 4 ließ kurz Hoffnung aufkeimen. Doch letztlich konnte Julian die Entscheidung –nach langem Kampf gegen Thomas- sicherstellen. Letztlich der Baustein für den Teamerfolg:

 Unser erfolgreiches B-Team

Die Einzelergebnisse sind in einer Tabelle unten zusammengefaßt sowie die Abschlußtabelle nach 15 langen Runden.

Ein kurzes Resümee

Der Teamerfolg der Zweiten machte das Abschneiden für uns rund!

Klaus wurde in der Brettwertung am vierten Brett mit 12 Punkten aus 15 Runden Zweiter. Nur einen halben Punkt hinter dem Sieger. Aber vor den beiden IM´s aus Erfurt.

Thomas wurde letztlich bester C-Hai am Spitzenbrett. Die erkämpften 3 Punkte gegen die nominell meist klar besseren Gegner waren alle Ehren wert.

Patrick wurde an Brett 2 mit hervorragenden 11 Punkten Vierter!

Julian schlug sich am Spitzenbrett achtbar und konnte sich 6 Punkte sichern!

Jens-Uwe verpasste mit 10 Punkten als Fünfter nur knapp einen Brettpreis.

Einzelwertung Brett 1:

Einzelwertung Brett 2:

Einzelwertung Brett 3:

Einzelwertung Brett 4:

Insgesamt ein recht erfolgreiches Turnier. An die Leistungen gilt es nun bei der Berliner Blitzmeisterschaft und zum Start der Mannschaftssaison anzuknüpfen!

Ich möchte noch die gute Organisation der Turnierleitung loben. Der Zeitplan wurde perfekt eingehalten und die Spielbedingungen waren sehr gut. Kompliment an den Ausrichter. Nächstes Jahr greifen wir bestimmt wieder an.

Weitere Details sind auf der Website des Veranstalters zu finden.

Kategorie: